Die deutsche Lebensmittelwirtschaft und
Gewerkschaften warnen davor, einzelnen EU-Staaten die Möglichkeit zur
Einführung der Ampelkennzeichnung einzuräumen. Eine solche
Öffnungsklausel stünde der angestrebten europaweiten
Einheitlichkeit und dem Bürokratieabbau entgegen, erklärten der
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) sowie die
Gewerkschaft NGG gestern in Berlin. Deshalb appellieren NGG und BLL
an das Europäische Parlament, bei der Abstimmung über die
Lebensmittelinformations-Verordnung „Augenmaß walten zu lassen und
die berechtigten Erwartungen von Verbrauchern und Wirtschaft an eine
verständliche, umsetzbare und europaweit einheitliche
Lebensmittelkennzeichnung nicht zu enttäuschen“. Aus Sicht beider
Organisationen kommt es jetzt vorrangig darauf an, das allgemeine
Verständnis für die Nährwertkennzeichnung auf Konsumentenseite zu
stärken.