Die britische Dependance des US-amerikanischen Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) hat die an sich längst überholte Darstellung wiederholt, wonach die 13 größten Molkereien der Welt mit zusammen 338 Mio. t [2017] für CO2 Emissionen verantwortlich sind, die in etwa denen des gesamten UK entsprechen [350 Mio. t]. Zudem habe das Wachstum hin zu „gigantischen Molkereien“ die Milchpreise unter die Produktionskosten gedrückt, was wiederum den Einsatz von Steuermitteln zur Stabilisierung der landwirtschaftlichen Einkommen erforderlich gemacht habe. Laut IATP sollten daher wieder Produktionsgrenzen eingeführt werden, um das Klima und kleine Milcherzeugerbetriebe zu schützen.
In einer gemeinsamen Antwort stellten Judith Bryans, Vorsitzende des Int. Milchwirtschaftsverbandes, und Donald Moore, Geschäftsführer der Global Dairy Platform (die die weltgrößten Milchverarbeiter repräsentiert), fest, dass das IATP-Papier nicht die Realität abbildet. Die Autoren des Berichts machten es sich zu leicht, indem sie nicht berücksichtigten, dass die Milchwirtschaft die Welt mit nährstoffreichen und sicheren Produkten versorgt, und dies unter permanenter Verbesserung in Sachen Nachhaltigkeit. Außerdem biete die Milchwirtschaft einem hohen Anteil der Weltbevölkerung eine wirtschaftliche Basis. Gerade in Entwicklungsländern hilft Milch gegen Unterernährung und verbessert damit die menschliche Gesundheit, erklärten Moore und Bryans.
