Bis 2030 wird die Lebensmittelproduktion einen radikalen Wandel erleben. Zu diesem Schluss kommt die US-amerikanische Denkfabrik RethinkX.
In dem Report „Rethinking Food and Agriculture 2020-2030 – The Second Domestication of Plants and Animals, the Disruption of the Cow, and the Collapse of Industrial Livestock Farming“ beschreibt der Think Tank seine Erwartungen, wonach in den kommenden zehn Jahren auf pflanzlicher und mikrobiologischer Basis erzeugte Lebensmittel Marktanteile gewinnen werden und die klassische Fleisch- und Milchproduktion mit ebenso großen Einbußen rechnen muss. Bis 2030 werde sich die Zahl der Rinder in den USA halbieren, so die Prognose. Damit einher wird ein Umsatzeinbruch in ähnlicher Höhe gehen, während sich die Produktionskosten in der konventionellen Landwirtschaft verdoppeln werden.
Zitate aus dem Report:
Wir stehen an der Schwelle zum tiefst greifenden, schnellsten und konsequentesten Umbruch in der Nahrungsmittel- und Agrarproduktion seit deren Erfindung … Dies hängt in erster Linie mit einem Wertverfall bei Protein zusammen. Die Kosten für Proteine werden bis 2030 um das Fünffache gesenkt. Bis 2035 wird fermentativ produziertes Protein zehnmal billiger als vorhandene tierische Proteine.
Das bedeutet, dass bis 2030 moderne Lebensmittel qualitativ hochwertiger und kostengünstiger sein werden. Für sie muss im Vergleich zum Einsatz tierischer Ressourcen halb so viel Rohstoff verarbeitet werden.
Alternativprodukte werden 10-25 Mal mehr rohstoffeffizient, 20 Mal mehr zeiteffizient und 10 Mal wassersparender sein als tierische Erzeugnisse.
Die Kuhmilch verarbeitende Industrie wird bis 2030 fast bankrott sein.
Wir erleben nicht eine einzige Störung, sondern viele parallel, die sich gegenseitig überlappen, verstärken und beschleunigen.