Einige Vertreter der russischen Wirtschaft wollen, dass die von Russland als Reaktion auf die Sanktionen der Vereinigten Staaten, der EU und anderer Länder verhängten Gegenmaßnahmen für immer beibehalten werden. Dies erklärte der russische Regierungschef Dmitri Medwedew soeben auf einer Pressekonferenz nach Gesprächen mit dem finnischen Premierminister Antti Rinne. Medwedew versprach, dass Russland nicht das erste Land sein werde, das Gegenmaßnahmen aufhebt.
Im Juli bewerteten Analysten des Beratungsunternehmens KPMG die Ergebnisse von fünf Jahren Lebensmittelembargo. Die Experten kamen zu dem Schluss, dass die Preise für die Verbraucher stiegen, und zwar nicht nur für die unter Embargo stehenden Produkte. Butterlegte im Preis seit 2013 um 79% zu. Auch für Produkte, die vor 2014 in großen Mengen in Russland produziert wurden, stieg der Preis: Weizenmehl + 25%, Pasta + 34%, Sonnenblumenöl + 35%.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat oft wiederholt, dass die Sanktionen der russischen Wirtschaft zugutegekommen seien. Insbesondere auf der Jahrespressekonferenz Ende 2018 sagte er, dass die “Landwirtschaft aufgrund des Embargos einen unglaublichen Durchbruch geschafft hat”. Im März erklärte Putin bei einem Treffen mit französischen Delegierten (frei übersetzt): “Meine Antwort wird unseren russischen Landwirten nicht gefallen, aber ich muss Ihnen sagen, dass wir, wenn die europäischen Sanktionen aufgehoben werden, gezwungen sein werden, Vergeltungsmaßnahmen zurückzuziehen, weil es dann keine originären Gründe für sie mehr geben wird”.