Die Privateinlagerung für Milch und Fleisch ist einen Monat nach ihrer Eröffnung (7. Mai 2020) noch weit davon entfernt, überzeichnet zu sein. Tatsächlich wurde bisher weniger als die Hälfte des verfügbaren Volumens und Budgets genutzt.
Die Privateinlagerung hat hauptsächlich eine Signalfunktion. Es macht deutlich, dass aus Sicht der Europäischen Kommission eine Bodenbildung auf dem Markt erfolgen muss. Ein solcher Boden könnte auch mit dem bestehenden Interventionsprogramm gelegt werden. Die Intervention bezieht sich aber nur auf Magermilchpulver und Butter. Zusätzlich zu diesen Produkten gibt es auch eine private Lagerhaltung für Käse. Zudem können die Lieferanten Produkte zur Lagerung auf einem höheren Preisniveau anbieten. Da sich der Milchmarkt stabilisiert hat und die Coronakrise nun rückläufig zu sein scheint, wird davon ausgegangen, dass die private Lagerhaltung von den Molkereien nicht mehr viel weiter genutzt werden wird.
Das System wird jedoch für viele Unternehmen eine attraktive andere Funktion haben. Butter-, Käse- oder Milchpulverpartien können bis zu 180 Tage gelagert werden. Dies ist praktisch für Unternehmen, die ohnehin jedes Jahr Butter für die Winterperiode beiseitelegen oder für Unternehmen, die Käse lange reifen lassen.
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- Roland Sossna