Parmigiano Reggiano stammt aus der Region Emilia Romagna, die besonders stark vom Coronavirus betroffen war. Am 15. April befanden sich 12% der bestätigten Fälle in Italien in der Emilia Romagna. Damit gerieten auch die Parmesankäse-Hersteller in den Mittelpunkt der Krise.
Nach der Abriegelung am 10. März durften nur wichtige Arbeiten weiter laufen, darunter die Parmesanproduktion. Nicola Bertinelli, dem Präsidenten des Konsortiums Parmigiano Reggiano und gleichzeitig Besitzer einer Molkerei, beschreibt die Lage: Parmigiano Reggiano wird von 335 kleineren Käserei produziert, die von 2.860 Höfen mit Milch beliefert werden. Um die Milch weiter verarbeiten zu können, haben die Parmesan-Käsereien eine Zusammenarbeit begonnen. Sie teilen Fertiger und Formen und nehmen ggf. die Milch einer anderen Käserei an, wenn deren Personal krank ist. Einige Käser im Ruhestand wurden zurück an die Arbeit gerufen, und die Käseproduktion wurde auch auf die Abende ausgedehnt. Wenn es nicht möglich ist, einen Abstand von 1 Meter einzuhalten, wie bei der Entnahme des Käsebruchs, tragen die Käser eine FFP2-Maske.
Laut Bertinelli belohnen sich die italienischen Verbraucher in einer Zeit psychologischen Stresses, indem sie Parmigiano-Reggiano kaufen und kein No-Name-Produkt. Außerdem ist der Käse haltbar, so dass nicht so oft eingekauft werden muss (in Italien dauert es zuweilen eine Stunde bis Käufer in Läden gelassen werden).
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