Der Brexit könnte die irischen Milchexporte nach Großbritannien jährlich um mehr als 287 Millionen Euro verteuern, so die Irish Cooperative Organisation Society (ICOS), wenn die gestern von der britischen Regierung angekündigten Zölle eingeführt würden. Die britische Handelsministerin Liz Truss hat einen britischen Gesamtzollplan avisiert, der nach dem Austritt des Landes aus der EU-Zollunion und dem Binnenmarkt Ende des Jahres auf alle Importe angewandt werden soll. Ein Zoll von 1.390 £ (1.550 €) pro Tonne würde auf die Einfuhr von Cheddar-Käse und 1.580 £ (1.770 €)/t auf die Einfuhr von Butter erhoben.
Diese Beträge sind wesentlich höher als die im Rahmen der No-Deal-Vorbereitungen des Vereinigten Königreichs geplanten Zölle. Sollten die EU und das Vereinigte Königreich keine Einigung über ihre Post-Brexit-Beziehungen erzielen, werden auch die irischen Exporte diesen neuen Zöllen unterliegen, was den Agrar- und Lebensmittelbetrieben auf dem britischen Markt erhebliche Kosten verursachen würde, warnt ICOS. Das Vereinigte Königreich hat 2019 138.000 t Käse und 42.000 t Butter aus Irland importiert.
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