Der Milcobel-Cehf Peter Koopmans hat die Molkereigenossenschaft am 20. Dezember mit sofortiger Wirkung verlassen. Der Vorstand teilt mit, dass im gegenseitigen Einvernehmen beschlossen wurde. Laut Eddy Leloup, Direktor für Genossenschaftsangelegenheiten, wird nicht von einer Entlassung gesprochen.
Der Grund für den Schritt ist der niedrige Milchpreis von Milcobel. Angesichts der Investitionen der letzten Jahre, des Produktportfolios, der Positionen in den Märkten und der laufenden Umsetzungen der strategischen Ausrichtungen wurde vom CEO wohl mehr erwartet.
Dirk Ryckaert, Präsident von Milcobel (frei übersetzt): Mit dieser Entscheidung gibt der Verwaltungsrat das Signal, dass die Geschwindigkeit der laufenden Veränderungsprozesse erhöht werden muss und die gesetzten Ziele schnell und entschlossen umgesetzt werden müssen, um den Milchpreis und die Profitabilität kurz- und mittelfristig zu verbessern und die Investitionen schneller zu amortisieren.
Peter Koopmans hat im April 2018 die Nachfolge von Eddy de Mûelenaere als CEO von Milcobel angetreten. Zuvor war er 4 Jahre lang bei Milcobel als Betriebsleiter tätig. Bereits Anfang Dezember meldete die Fachzeitschrift „Landbouwleven“, dass es in der Molkereigenossenschaft brodelt. Die Bauern beschwerten sich unter anderem über den Milchpreis. Die Beratungsfirma McKinsey wurde auf Initiative des Vorstands beauftragt, die Geschäftstätigkeit von Milcobel zu prüfen.
Milcobel ist die größte Molkereigenossenschaft in Belgien und erzielte 2018 einen Umsatz von 1,26 Milliarden Euro. Jährlich verarbeitet das Unternehmen rund 1,6 Milliarden Kilogramm Milch von 2.600 Mitglied-Milchviehhaltern. Der Anteil von Milcobel an der gesamten belgischen Milcherfassung beträgt 40%.