Die Milchproduktion in der EU-27 wird lt. einer Prognose von AHDB Dairy im Jahr 2020 um bescheidene 0,4% steigen, ein ähnliches Wachstum wie im Jahr 2019. Dies ist weniger als zuvor prognostiziert, da Futterknappheit, Milchmengenreduktionsprogramme und ein potenzieller Abbau des Milchviehbestandes in Betracht zu ziehen sind.

Überschüssige Milch wird v.a. zu MMP verarbeitet, was weniger arbeitsintensiv ist. Die Lagerbestände werden daher voraussichtlich steigen, da sowohl die Exporte als auch der Inlandsverbrauch voraussichtlich ab 2019 zurückgehen werden. Die Exporte werden durch die gute Produktverfügbarkeit und die schwächere Importnachfrage in Asien begrenzt, während die inländischen Verwender billige gelagerte Produkte frischem MMP vorziehen werden.

Aufgrund der starken Inlandsnachfrage wird mit einer höheren Butterproduktion gerechnet. Obwohl die Industrienachfrage im Laufe des Jahres 2020 voraussichtlich nicht wieder auf das frühere Niveau zurückkehren wird, wird erwartet, dass der höhere Einzelhandelsabsatz die inländische Butterverwendung stabil halten wird. Die Exporte dürften gegenüber 2019 um 10% zurückgehen, da die weltweite Nachfrage schwach bleibt und die US-Lagerbestände hoch sind.

Insgesamt dürfte die Nachfrage nach Käse ausgeglichen bleiben. Es wird davon ausgegangen, dass das Wachstum des Einzelhandelsumsatzes und der Exporte im Jahr 2020 ausreichen wird, um die geringere Nachfrage im Foodservice auszugleichen und den prognostizierten Produktionsanstieg von 0,6% auszugleichen.

Es wird erwartet, dass das Milchpreisäquivalent in der EU in den kommenden Monaten im Einklang mit dem Abwärtstrend bei den Preisen für Butter und MMP sinken wird. Da bei diesen Produkten Lagerbestände aufgebaut werden dürften und die weltweite Nachfrage gedämpft bleiben wird, dürften sich diese Trends über einen längeren Zeitraum fortsetzen.