Die Rabobank prognostiziert, dass eine mögliche Fortsetzung oder Eskalation des US-amerikanischen Handelskrieges, weitere Produktivitätssteigerungen aufgrund des günstigeren globalen Wetters und die Afrikanischen Schweinepest dazu führen werden, dass die Landwirte auch im Jahr 2020 inmitten von Unsicherheit wirtschaften werden. Die Preise für Getreide und Ölsaaten werden im nächsten Jahr von der Geopolitik, insbesondere von Handelskriegen, getrieben, während sich die Zuckerpreise voraussichtlich von den Jahrestiefstständen erholen werden.

Die Sojabohne, Symbol des US-amerikanischen Handelskrieges mit China, wird weiterhin dem Konflikt ausgeliefert sein. Wenn eine Einigung zustande kommt, wird sich China – das Sojabohnen benötigt, da es beginnt, seine Schweinebestände wieder aufzufüllen – wahrscheinlich dazu verpflichten, große Mengen an US-amerikanischen Agrarprodukten zu kaufen. Umgekehrt könnte Peking bei einer Verschlechterung der Handelsströme die Sojaimporte aus den USA verringern und den US-Landwirten einen Schlag versetzen. In diesem Szenario würden die Landwirte in Brasilien profitieren.

Bei Zucker gleicht sich der Markt von hohen Überschüssen auf das erste Defizit seit vier Jahren nach den widrigen Wetterverhältnissen in Indien und Thailand aus.

Die Rabobank prognostiziert ein “signifikantes Risiko” für eine US-Rezession in der zweiten Jahreshälfte 2020. Ein Abschwung in der größten Volkswirtschaft der Welt könnte die globale Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln verringern.

Der einschneidenste Effekt könnte eine globale Verlangsamung des Wachstums sein, was sich in schwächeren Währungen in wichtigen Rohstoff produzierenden Ländern, insbesondere in Schwellenländern, niederschlagen würde. Dies würde die Preise für mehrere wichtige Agrarrohstoffe unter Druck setzen. Ein schwächerer brasilianischer Real zum Beispiel würde die erwartete Erholung der Zuckerpreise bremsen.