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FrieslandCampina nimmt 300 Mio. € auf

FrieslandCampina wird eine Börsenanleihe von 300 Millionen Euro ausgeben, um eine Reihe von finanziellen Engpässen zu lösen und in unsicheren Zeiten einen zusätzlichen Puffer zu bekommen. Nach von FrieslandCampina nicht bestätigten Angaben hat der Vorstand den Mitgliederrat sogar um viel mehr Geld gebeten – 600 bis 800 Millionen Euro. Das Darlehen soll als unbefristete nachrangige Anleihe gestaltet werden. Wann genau die Anleihe emittiert wird und zu welchem Zinssatz, hängt von den Marktbedingungen ab. Der Antrag auf Aufnahme des Darlehens wurde beim Mitgliederrat am 17. Dezember 2019 gestellt und genehmigt.

Ein von FrieslandCampina erstelltes Faltblatt gibt eine Reihe von Gründen an, warum das Darlehen als notwendig erachtet wird. So wurden in den letzten Jahren immer mehr Mitgliederobligationen zum freien Verkauf angeboten, während die Zahl der neuen Käufer und Kaufaufträge sinkt. Darüber hinaus nähert sich der Zeitpunkt, an dem die alten Campina-Anleihen B und C zurückgezahlt werden müssen. Es stehen 71 Mio. € aus, von denen die erste Tranche von 59 Mio. € bis spätestens zum 1.7.2022 zurückgezahlt werden muss. Hinzu kommt die turbulente Situation auf dem Weltmarkt. In dieser Situation sei ein zusätzlicher Puffer wünschenswert.

Die finanzielle Lage von FrieslandCampina hat sich in den letzten Jahren aufgrund verschiedener Ursachen leicht verschlechtert. Dazu gehören der strukturell niedrigere Gewinn in China, die Abwertung der nigerianischen Währung, die in den letzten Jahren getätigten Investitionen in zusätzliche Verarbeitungskapazitäten und die Tatsache, dass die Bereitschaft und Fähigkeit der Mitglieder, zusätzliche Investitionen in das Unternehmen zu tätigen, abgenommen hat.

In der Broschüre weist FrieslandCampina darauf hin, dass weitere Aktionen erforderlich sind, um die Mitgliederbasis zu stärken. Das Problem ist, dass etwa die Hälfte des Eigenkapitals des Unternehmens aus Mitgliederobligationen besteht (1,6 Mrd. €). Ein zunehmender Anteil dieser Anleihen liegt bei nicht mehr aktiven Mitgliedern, während die Liquidität und die Bereitschaft, intern frei handelbare Anleihen zu kaufen, ebenfalls abnimmt.

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