Die US-Strafzölle können eine deutlich negativen Effekt auf die Mopro-Ausfuhren der EU haben, so Mary Ledman, Global Dairy Strategist bei der Rabobank. 107.000 t EU-Ware kann mit dem 25%igen Strafzoll belegt werden, darin enthalten sind 73.000 t Käse (wovon 20.000 t auf Italien entfallen). Irland wird Hauptbetroffener der Sanktionen sein: das Land verkaufte 2018 insgesamt 35.000 t Mopro in die USA, 20% davon waren Käse, 80% war Butter. Da dies den Iren bewusst ist, haben sie bis Juli ihre Exporte in die USA um 30% gesteigert.
Ledman sieht die Folgewirkungen der US-Strafzölle abhängig von ihrer Dauer: unterhalb von drei Monaten dürfte es wenig Probleme in den Märkten geben, längerfristig dürften EU-Mopro durch lokal hergestellte oder aus dem Weltmarkt importierte Erzeugnisse deutliche Konkurrenz erfahren.
Ledman: Insgesamt kann sich die EU den Verlust eines Marktes im Volumen von 73.000 t Käse nicht leisten, wenn zugleich ein harter Brexit die Käseverkäufe von 400.000 t der europäischen Hersteller ins UK gefährdet.
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