Der französische Bauernverband Confédération Paysanne will die Milchproduktion um 18% gegenüber dem Stand von April 2019 reduzieren.
Die erste Woche der Korona-Maßnahmen war nach Angaben der Organisation katastrophal für den Export. 40% der französischen Milchproduktion ist für den Export bestimmt. Das Verschwinden dieser Nachfrage habe den Markt, der bereits mit der Schließung von Hotels und Restaurants, Schulen und Märkten zu kämpfen hat, weiter stranguliert.
Bisher wurde ein Teil der Produktion über erhöhte Lagerbestände an Butter und Milchpulver aus dem Markt genommen, aber dies ging zu Lasten der Milchpreise. Nach Ansicht des Verbandes besteht die Gefahr, dass dies noch Monate, wenn nicht sogar Jahre andauern wird. Die Trockentürme vieler Betriebe seien bereits überfüllt, so dass sie den großen Milchzufluss nicht mehr bewältigen können.
Die Confédération Paysanne rechnet damit, dass in der ersten Aprilwoche bereits 40 Millionen Liter überschüssige Milch produziert wurden, entsprechend 18% der Produktion. Kleinere Molkereien sähen sich mit Überschüssen von 25 bis 30% konfrontiert, während die Hersteller von Käsespezialitäten 60 bis 80% ihres Umsatzes verloren hätten.
Der französische Milchindustrieverband CNIEL hat eine Verringerung der Produktion um 2 bis 5 % vorgeschlagen und dafür 10 Millionen Euro bereitgestellt. Nach Ansicht des Verbandes reicht dies aber bei weitem nicht aus.
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