BBV-Tierhaltungspräsidentin Christine Singer äußert über die vom Präsidenten des Umweltbundesamts Dirk Messner in einem Interview in der Osnabrücker Zeitung am 24. April 2024 getroffenen Aussagen über Tierhaltung und Fleischkonsum Unverständnis. „Das sind ideologische Hülsen und Forderungen, die jeglicher Grundlagen entbehren“, sagt Singer. Der UBA-Präsident empfahl einen Fahrplan zu entwickeln, wie viele Nutztiere in Deutschland künftig noch vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele gehalten werden können und sieht darin für die Betriebe Planungssicherheit. „Die Argumentation, dass ein Abbau der Tierhaltung zur Erreichung dieser Ziele notwendig sei, ist schlichtweg falsch“, kontert Singer. Die ohnehin bereits rückläufige Rinderhaltung in Deutschland trage lediglich einen Anteil von 0,3 % zu den weltweiten Emissionen der Landwirtschaft bei. Im Vergleich zu anderen Sektoren erfüllt Landwirtschaft bereits seit einigen Jahren die verordneten Klimaziele. „Außerdem kann nicht von Planungssicherheit gesprochen werden, wenn die Ziele erreicht werden und dann die Daumenschrauben immer weiter angezogen werden“, kritisiert Singer. Tierhaltung werde für eine geschlossene und umweltfreundliche Landwirtschaft benötigt, betont die Tierhaltungspräsidentin. Denn regionale Landwirtschaft liefert für den Pflanzenbau wertvollen Wirtschaftsdünger. „Und ganz wichtig: Unsere Wiederkäuer machen die rund 1 Mio. ha Grünlandflächen in Bayern für den Menschen nutzbar und pflegen zu gleich die Kulturlandschaft“, sagt Singer, „das ist für diese Flächen die einzige und damit beste Form, hochwertiges Eiweiß für unsere Bevölkerung zu erzeugen.“ Auch in Nicht-Grünlandgebieten tragen Rinder zur effektiven Nutzung von nicht essbarer Biomasse bei.