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Quelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)

Triesdorfer Türen in die große weite (Milch)Welt

Strahlende Gesichter nach harter Arbeit – die Abschlussklasse der Sommerprüfung 2025 (Foto: Alfred Reisnecker)

 

Sichtlich erleichterte Absolventinnen und Absolventen der diesjährigen Sommerprüfung strahlten am 18. Juli mit der Sonne um die Wette. Nach einer qualitativ hochwertigen Ausbildung in den Betrieben, der Berufsschule und an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Milchanalytik (LVFZ) in Triesdorf, hatten 25 Damen sowie 2 Herren eine kräftezehrende und nervenaufreibende Prüfungswoche bewältigt. Die vergangenen Lehrjahre waren gefüllt mit anspruchsvollen Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten rund um die chemische, physikalische, mikrobiologische und sensorische Qualität von Milch und Milchprodukten. Eine Zeit voller Lernen, praktischer Erfahrungen, Übungen und Prüfungen liegt nun hinter den Absolventen.

„Sie haben all diese Herausforderungen gemeistert“, würdigte der LVFZ-Leiter Uwe Mohr die frisch gekürten Fachkräfte im Milchwirtschaftlichen Labor. „Heute stehen Sie im Mittelpunkt – und das vollkommen verdient. Sie haben gezeigt, dass Sie nicht nur über Fachwissen, sondern auch über die nötige Handlungskompetenz in diesem system-relevanten Beruf verfügen – und das alles mit einem hervorragenden Gesamt-Notendurchschnitt von 2,79.“

Laudatoren loben Laboranten

Neben der Bayerischen Milchprinzessin Verena Wagner gratulierten unter anderem Dr. Claudia Hafner, Leiterin des Referats A 3 im Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF), sowie Günther Felßner, 1. Vorsitzender des Milchwirtschaftlichen Vereins Franken e.V. (MVF) und Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) den Absolventinnen und Absolventen zu ihrem Erfolg. Heidi Ebersberger, zweite Bürgermeisterin der Gemeinde Weidenbach-Triesdorf, Friedrich Weinmann, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, Sebastian Buechler vom Staatlichen Beruflichen Schulzentrum (BSZ) Ansbach Triesdorf und Hans Böll von der Vereinigung Ehemaliger Triesdorfer e.V. (VET) schlossen sich diesen Grußworten an.

Verena Wagner hob vor allem das große Durchhaltevermögen der 27 Nachwuchskräfte hervor und attestierte: „Das war kein Zuckerschlecken!“. Sie interpretierte den Abschluss als Tür zum Start in „die große weite (Milch)Welt, appellierte aber auch, „diese Triesdorfer Tür und Eure Wurzeln nie ganz zu vergessen!“

Dr. Claudia Hafner knüpfte in gewisser Weise an diese Tür an, indem sie die Absolventen in ihrer Festrede ermunterte: „Gehen Sie raus in die Welt, Sie verfügen über eine exzellente berufliche Perspektive!“ Weiterhin unterstrich sie die Zukunftsfähigkeit des Berufs, auch in Zeiten technologischer Umbrüche: „Sie und Ihr Beitrag zum Verbraucherschutz sind unersetzlich für die Gesellschaft – das kann nicht vollständig durch KI ersetzt werden!“ Sie forderte deshalb, die Bedeutung dieses Ausbildungsberufes stärker zu kommunizieren und versprach, die Nachwuchswerbung in ihrem Ressort „jugendgerecht zu intensivieren“. In diesem Zusammenhang betonte sie auch, „dass das Leuchtturmprojekt Laborneubau mit Lehre und Verwaltung für das StMELF ein wichtiges, systemrelevantes Anliegen ist“ und „man mit Hochdruck eine Lösung für dessen Finanzierung finden wird.“

Günther Felßner eröffnete seine Grußworte, mit einer herzlichen Gratulation zu „einem Berufsabschluss, der Ihnen alle Tore zu einer hervorragenden beruflichen Perspektive und zu persönlicher Zufriedenheit öffnet.“ Er erinnerte die Absolventen mit Blick auf das Weiterbildungsangebot des LVFZ daran, den „Weg auf der Milchstraße weiterzugehen“ und „Triesdorf als den Stern des Südens nicht aus den Augen zu verlieren“. Mit Nachdruck wies er die Festgesellschaft auf die zentrale Rolle der Ernährungsindustrie hin: „Fragen zu den vier entscheidenden Zukunftsaspekten Ernährungssicherung, regenerative Energien, grüne Kohlenstoff-Quellen und Ressourcenschutz müssen von ihr beantwortet werden können.“ In diesem Zuge ging er auf den Zukunftsvertrag zur Landwirtschaft in Bayern ein, „in dem die Tierhaltung und damit auch die Milchwirtschaft eine gewichtige Rolle spiele.“ Damit leitete Günther Felßner zu seinem letzten Punkt über, „den Anspruch zu haben, die weltweit beste Ausbildung von Milchwirtschaftlichen Laboranten und Technologen hier in Bayern verortet zu haben.“ „Der Laborneubau hier in Triesdorf ist Teil dieses Zukunftsvertrages und wird den Standort nicht nur zum Stern des Südens, sondern zum Nabel Europas entwickeln“, so seine abschließende Vision.

Heidi Ebersberger ließ es sich im Anschluss nicht nehmen, die Nachwuchskräfte als „tolle junge Leute“ zu loben und zu ermuntern, „Botschafter von Triesdorf zu werden!“ „Triesdorf ist ein Synonym für exzellente Lehre und hat die Welt zu Gast“, so die zweite Bürgermeisterin der Gemeinde Weidenbach-Triesdorf. Ihr Appell: „Kommen Sie immer gerne nach Triesdorf zurück!“

Ehrung für traumhafte Leistungen

Im Folgenden überreichten Dr. Claudia Hafner, die Milchprinzessin, Friedrich Weinmann und Sebastian Buechler die Prüfungsurkunden und Berufsschulzeugnisse an alle frischgebackenen Milchwirtschaftlichen Laborantinnen und Laboranten. Als beste Absolventin konnte Pia Winklmann von der Privatmolkerei Bechtel, Schwarzenfeld, den Förderpreis der muva kempten GmbH entgegennehmen. Dieser beinhaltet einen Gutschein für ein frei wählbares Fortbildungs-Seminar am Kemptener Labor- und Dienstleistungszentrum. „Erinnern Sie sich immer an all das, was Sie in Ihrer Ausbildung mitbekommen haben und nutzen Sie diesen Schatz für künftige Herausforderungen!“, so das Resümee der Preisgeberin Manuela Wilhelm.

Weitere Auszeichnungen erhielten die zwei Prüfungszweitbesten Selina Boy, ebenfalls von der Privatmolkerei Bechtel, und Anna-Lena Lausch, Privatmolkerei Bauer in Wasserburg am Inn, durch Simon Gutensohn, als Geschäftsführer des Landesverbandes Bayerischer und Sächsischer Molkereifachleute und Milchwirtschaftler e.V. (LBM). Lena Geigenscheder, Hofmeister Käsewerk in Moosburg, und Verena Karg, J. M. Gabler Saliter in Obergünzburg, wurden als Prüfungsdrittbeste durch Roland Jank vom MVF e.V. geehrt.

Zu Recht verlassen die frischgebackenen Fachkräfte Triesdorf als stolze Repräsentanten dieses Standorts und ihres einzigartigen Berufes, wie es auch Klassensprecher Fabio Schreiber in seiner Abschlussrede erwähnte. Das Team des LVFZ Triesdorf verabschiedet seine Absolventinnen und Absolventen mit den besten Wünschen an der Triesdorfer Türschwelle in die weite Welt, wo sie von der großen Familie der bayerischen Milchwirtschaft erwartet und willkommen geheißen werden.

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