Der Kreis Euskirchen prüft, ob gereinigtes Abwasser der Hochwald-Molkerei in Obergartzem in der Landwirtschaft verwendet werden kann. Ein Pilotprojekt soll Wasserengpässe ausgleichen.
Die Landwirtschaft in der Region steht vor einer wachsenden Herausforderung. Die Wasserbilanz ist nach Angaben des Kreises Euskirchen negativ. Das heißt, dass weniger Niederschlag fällt, als die Pflanzen benötigen. Der Dürremonitor weist regelmäßig extreme bis außergewöhnliche Dürre aus. Hinzu kommt der Einfluss des Braunkohletagebaus in der Region, bei dem Grundwasser abgepumpt wird. Die Folge aus Trockenheit und Tagebau: Das ohnehin erschöpfte Grundwasserangebot sinkt weiter. Besonders die fruchtbare Bördelandschaft im Norden des Kreises Euskirchen droht langfristig ihre Grundlage zu verlieren.
In der Molkerei fallen nach Angaben des Kreises Euskirchen jährlich rund 950.000 Kubikmeter Prozesswasser an. Bisher wird es aufwendig gekühlt und in einen Bach geleitet. Für die Molkerei ist das eine kostspielige Pflicht, für die Landwirtschaft könnte dieses Wasser jedoch überlebenswichtig werden. Anders als kommunales Abwasser gilt industrielles Abwasser aus der Milchverarbeitung für Bewässerungszwecke als besonders geeignet, da es weniger problematische Spurenstoffe enthält.
Foto: Hochwald