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Milcobel meldet Verlust

 

 

Die belgische Molkereigenossenschaft Milcobel hat im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 11,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Dabei blieb der Milchpreis deutlich hinter dem vieler Wettbewerber zurück. Um das Unternehmen effizienter und widerstandsfähiger zu machen, wird in den kommenden Monaten eine Umstrukturierung erfolgen. Unter anderem wird die Molkerei die Produktion von Milchpulver in den beiden kleineren Milchpulvertürmen in Kallo einstellen. 130 Mitarbeiter werden voraussichtlich ihren Arbeitsplatz verlieren.

Wie eine Reihe anderer Molkereiunternehmen hatte auch Milcobel im vergangenen Jahr mit einem “turbulenten” Milchmarkt zu kämpfen. Auf der Nachfrageseite bringt ein zunehmend globaler Milchmarkt mehr geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheiten mit sich, so das Molkereiunternehmen. Auf der Angebotsseite führt die stark zunehmende Regulierung in Europa und Belgien zu einem schrumpfenden Milchpool, so dass Milcobel mit einem rückläufigen Angebot rechnen muss. Es ist bekannt, dass eine Reihe niederländischer Molkereiunternehmen auch versuchen, Milchbauern in Belgien zu binden. Neben den Mitgliedern in Belgien hat Milcobel selbst Dutzende von Mitgliedsmilchviehhaltern in Frankreich und den Niederlanden.

Milcobel musste im vergangenen Jahr einen starken Anstieg der Kosten für Energie, Rohstoffe und Dienstleistungen hinnehmen. Auch die stark gestiegenen Lohnkosten konnte das Unternehmen nicht direkt weitergeben. Darüber hinaus hatte das Molkereiunternehmen mit einem einmaligen hohen Kostenposten im IKT-Bereich zu kämpfen. Der Umsatz von Milcobel sank von 1,36 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 1,32 Milliarden Euro im Jahr 2023. Der Gewinn sank von 4,4 Millionen Euro auf einen Verlust von 11,6 Millionen Euro. Die Solvabilität sank von 26,4 % auf 25,9 %. Weitere Zahlen finden sich im Jahresbericht, den die Molkerei voraussichtlich am Dienstag, den 18. Juni, nach der Genehmigung durch die Hauptversammlung veröffentlichen wird.

Neben Rückschlägen gab es bei Milcobel auch Lichtblicke. So verlief die Zusammenarbeit mit Arla bei der Verarbeitung von Molke zu hochwertigen Molkenzutaten gut. Auch der Bereich Speiseeis entwickelte sich gut, ebenso wie die Aktivitäten im Bereich Käse.

Um die Rentabilität des Unternehmens wiederherzustellen, plant Milcobel, die Molkereisparten Premium Ingredients und Consumer Products zu integrieren. Eine flachere Struktur soll zu einer effizienteren Zusammenarbeit führen.

Milcobel senkt auch in anderen Bereichen die Kosten. So wird das Unternehmen ab 2023 keine Managementprämien mehr auszahlen und die Zahl der externen Berater wird reduziert. Ein Schwerpunkt liegt weiterhin auf einer besseren Verwertung der Milch zu Produkten mit maximaler Rendite. Zu diesem Zweck prüft Milcobel mögliche Expansionspläne für die Käsesortenaktivitäten in Halen (Kaasbrik).

Foto: Milcobel

 

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