Berglandmilch betreibt in Wörgl, unter der Marke Tirol Milch, schon seit längerem den nachhaltigsten Molkereistandort in Mitteleuropa. Um hier auch weiterhin Vorreiter zu sein, wurde gemeinsam mit der TIWAG (Tiroler Wasserkraft AG) und dem MCI | Die Unternehmerische Hochschule® ein innovatives Pilotprojekt gestartet. „Wir wollen nachhaltiger wirtschaften und unseren Stromverbrauch in emissionsarme und günstige Zeiten verlagern. Hierbei bedienen wir uns der thermischen Speicherfähigkeit des Kühllagers.“, erklärt Berglandmilch Geschäftsführer Josef Braunshofer.
Das Hochregallager in Wörgl bietet Platz für 6.800 Paletten. Der Jahresverbrauch für Kühlung, Lüftung und Eiswasserkreislauf lag bisher bei 3,5 GWh, sprich bei ca. 16 % des Gesamtstromverbrauchs. Ein Forschungsteam des MCI hat jetzt einen digitalen Zwilling des Kühllagers programmiert, der es ermöglicht, unterschiedliche Temperaturszenarien durchspielen zu können. Dafür mussten auch die einzelnen Produkte im Modell abgebildet werden: Insgesamt werden am Standort Wörgl 300 verschiedene Produkte produziert und anschließend eingelagert, die sich durch verschiedenste Anforderungen in der Kühlung unterscheiden. So hat Butter beispielsweise andere thermische Eigenschaften als Milch oder Joghurt.
“Die ersten Ergebnisse dieses Pilotprojekts sind erfreulich: Bei entsprechender Nachhaltigkeit können wir unseren Stromeinsatz künftig nicht nur wesentlich effizienter steuern, sondern auch die Gesamtkosten reduzieren und damit den Standort stärken“, freut sich Braunshofer. Wie genau sich die Optimierung nämlich im Sommer – bei hohen Außentemperaturen – verhält, wird sich erst zeigen. Derzeit wird mit einer Einsparung von bis zu 20.000 Euro pro Jahr gerechnet.