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Quelle: Arla Foods

Geopolitische Unsicherheiten

Trotz eines volatilen Marktes lagen die Halbjahresergebnisse von Arla Foods im Rahmen der Erwartungen. Dabei belief sich der Umsatz in der ersten Hälfte des Jahres 2025 auf 7,5 Mrd. Euro, bei einem Nettogewinn von 158 Mio. Euro. Arla bezahlte einen Milchpreis von 57,5 Cent pro kg (Preis für konventionelle und Biomilch in allen sieben europäischen Arla-Erzeugerländern). Der Milch-Leistungspreis misst die Wertschöpfung pro kg Milch der Genossenschaftsmitglieder, einschließlich der jährlichen Nachzahlung und der einbehaltenen Gewinne in Form der individuellen und kollektiven Kapitaleinlage und ist eine wichtige Finanzkennzahl für die Molkereigenossenschaft. In Deutschland lag der an die Landwirte ausgezahlte Arla-Preis für konventionelle Milch im ersten Halbjahr 2025 im Durchschnitt bei 55,4 Cent/kg (bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß; Preis inkl. der vorgesehenen Halbjahresnachzahlung). Auf der Grundlage der Gesamtergebnisse hat der Aufsichtsrat entschieden, dass Arla eine halbjährliche Nachzahlung von 1 Cent pro kg Milch auf Basis des gelieferten Halbjahresvolumens an die Landwirtinnen und Landwirte leistet. Für das UK weist Arla einen Umsatz von 130 Mio. € aus (+ 9%).

Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods, spricht von geopolitischen Unsicherheiten und höheren Rohstoffpreisen, die im ersten Halbjahr 2025 für ein schwierigeres Marktumfeld sorgten. Diese Faktoren führten zu einem Rückgang des Absatzvolumens im Bereich der Markenprodukte von Arla um 1,5 Prozent (vs. 1. Halbjahr 2024), da die Verbraucher angesichts höherer Preise und wirtschaftlicher Unsicherheit zurückhaltender wurden. „Obwohl wir in der ersten Jahreshälfte einen leichten Absatzrückgang bei unseren Markenprodukte verzeichnet haben, gehen wir davon aus, dass sich die Lage in der zweiten Jahreshälfte verbessern wird. Dank unserer kontinuierlichen Fokussierung und der Stärke unserer Marken sind wir gut aufgestellt und können auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren. Für das Gesamtjahr gehen wir davon aus, dass das mengenbasierte Umsatzwachstum unserer Markenprodukte in Summe im Bereich -0,5 bis +0,5 % liegen wird“, sagt Torben Dahl Nyholm, Finanzvorstand von Arla Foods.

Die Leistung von Arla wurde auch durch die Ergebnisse im Ingredients-Geschäft (Zutatengeschäft) verbessert. Dies lässt sich auf die erfolgreiche Integration des übernommenen Unternehmens Volac Whey Nutrition zurückführen. Hierdurch wurde die Marktposition von Arla in einer Zeit hoher weltweiter Nachfrage nach Milchproteinen deutlich gestärkt.

Im ersten Halbjahr 2025 traf Arla Foods zahlreiche Entscheidungen über zukünftige Investitionen. Zu den wichtigsten Projekten gehörten eine Investition in die UHT-Milchproduktion in Großbritannien, eine Erweiterung der Frischkäseproduktionskapazitäten in Holstebro (Dänemark), eine Investition in Linköping (Schweden) aufgrund der steigenden Nachfrage nach Skyr-Produkten sowie eine Erweiterung der Produktionskapazitäten für Streichkäse im Glas in Bahrain. Die Investitionen für das Gesamtjahr 2025 werden voraussichtlich zwischen 650 – 700 Mio. Euro liegen, exklusive Fusionen und Übernahmen.

 

Gremien von Arla und DMK stimmen Fusionsplänen zu

Im Juni 2025 haben die Gremien von Arla und der DMK Group einem Fusionsplan zugestimmt, der zwei der führenden Molkereigenossenschaften Europas zusammenführen soll. Dieser strategische Schritt spiegelt das gemeinsame Engagement für die Stärkung des genossenschaftlichen Molkereisektors und die Schaffung von Mehrwert für Landwirte, Kunden und Verbraucher wider.

„Die Fusion wird die Innovationsmöglichkeiten erweitern, die Widerstandsfähigkeit stärken und die Effizienz in einem sich entwickelnden, globalen Milchmarkt steigern. Durch die Bündelung unserer Stärken und Kompetenzen sind Arla Foods und DMK gut aufgestellt, um zukünftige Herausforderungen zu meistern und die langfristige Entwicklung der europäischen Milchwirtschaft zu unterstützen“, so Peder Tuborgh. Die angestrebte Fusion wird nun den behördlichen Genehmigungsprozess durchlaufen, der voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2026 abgeschlossen sein wird.

Ausblick
Die Kaufkraft der Verbraucher dürfte weiterhin günstig bleiben, wenn auch sensibel gegenüber Veränderungen im globalen Umfeld. Trotz relativ hoher Preise für die Milch der Landwirte war die weltweite Milchproduktion eine Zeit lang begrenzt, wahrscheinlich beeinflusst von Unsicherheiten und neuen Vorschriften für die Betriebe. Zuletzt ist die weltweite Milchproduktion jedoch wieder gestiegen, möglicherweise aufgrund verbesserter Wetterbedingungen. Dieser Anstieg des Angebots hat zu einer leichten Abschwächung der weltweiten Rohstoffpreise für Milch beigetragen.

Arla Foods rechnet für das zweite Halbjahr 2025 mit einer Verbesserung des Absatzes im Markengeschäft und hat daher seine Prognose für das Gesamtjahr auf -0,5 bis +0,5 % beim mengenbasierten Umsatz im Markengeschäft angehoben. Die Umsatzprognose für das Gesamtgeschäft wurde auf 14,7 bis 15,2 Mrd. Euro für das Jahr 2025 angepasst; dabei soll der Gewinnanteil am Umsatz weiterhin innerhalb der Zielbandbreite von 2,8 bis 3,2 % liegen.

Die Netto-Effizienzeinsparungen werden nun für das Gesamtjahr bei 100 bis 120 Mio. Euro erwartet; der Verschuldungsgrad wird zum Jahresende voraussichtlich zwischen 2,9 und 3,3 liegen.

 

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