Das Molkereimuseum im niederländischen Wapenveld will Gespräche über aktuelle Themen der Milchwirtschaft anbahnen. Schilder mit der Aufschrift „Hier kann sich Ihre Meinung ändern“ heißen die Besucher willkommen. Indem das Museum aktuelle Themen der Milchwirtschaft beleuchtet, will es einen Raum für offene Gespräche über Entwicklungen in der Milchwirtschaft schaffen. Diese Initiative geht auf die Besorgnis über die zunehmende Polarisierung zurück. Laut Paul Dekker, Professor für Zivilgesellschaft an der Universität Tilburg und Forscher bei der Agentur für soziale und kulturelle Planung bis 2020, sind diese Sorgen jedoch nicht immer berechtigt. Dekker ermutigt dazu, sich nicht der Vorstellung anzuschließen, dass die Polarisierung nur zunimmt und sich verschärft.
Das Niederländische Molkereimuseum befindet sich in einem Bauernhaus aus dem späten 19. Jahrhundert, das noch weitgehend im Originalzustand erhalten ist, und öffnete 2018 seine Türen für die Öffentlichkeit. Die Besucher erhalten einen Eindruck vom Leben auf dem Bauernhof in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts und einen Einblick in die Milchkette. Was bis vor kurzem fehlte, war ein Fokus auf die aktuellen Entwicklungen in der Milchwirtschaft. Nun werden aktuelle Schlagzeilen aus verschiedenen Medien gezeigt. Die Besucher sind eingeladen, aufzuschreiben, was sie von diesen Aussagen halten.
Um unerwünschten Auswirkungen der gesellschaftlichen Polarisierung entgegenzuwirken, bietet Dekker eine Reihe von Gegenmaßnahmen an. So plädiert er beispielsweise gegen Begriffsverwirrung und Übertreibung. Menschen und Gruppen mit gegensätzlichen Ansichten sollen miteinander reden , vorausgesetzt, es wird gut moderiert. Ebenso wichtig ist es, Meinungsverschiedenheiten innerhalb von Gruppen zu fördern, so Dekker