Algerien schloss Ende April mit dem katarischen Unternehmen Baladna ein Abkommen über den Bau einer riesigen Farm für 270.000 Kühe in der Wüste. Die Entwicklung dieser Riesenfarm soll über einen Zeitraum von neun Jahren erfolgen und eine Investition von 3,5 Milliarden US-Dollar erfordern.
In einer ersten Phase sollen Futtermittel produziert werden, in einer zweiten Phase soll 2026 eine erste Charge von 50.000 Milchkühen aufgestallt werden. Am Ende des Projekts sollen 270.000 Rinder eine Produktion von 1,7 Milliarden Litern Milch pro Jahr ermöglichen. Laut dem Centre de documentation méditerranéen Ciheam Montpellier in Frankreich beläuft sich der Bedarf Algeriens auf sechs Milliarden Liter Milch im Jahr.
Der Pro-Kopf-Verbrauch an Konsummilch liegt in Algerien bei 150 l. Dieser hohe Verbrauch ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass Milch vom Staat subventioniert wird. Sie wird in 1-Liter-Beuteln zum Preis von 25 Dinar verkauft. Milch in Kartonverpackungen wird nicht subventioniert. Sie kostet 130 Dinar pro Liter. Der hohe Konsum lässt sich zum Teil durch die niedrigen Kosten für Milcheiweiß im Vergleich zu den Fleischpreisen erklären. Milch bleibt ein Produkt, das für algerische Familien weitgehend erschwinglich ist und in verschiedenen Formen konsumiert werden kann. Auch der Verbrauch von Käse ist hoch, insbesondere in Form von 20.000 t/Jahr Schmelzkäse, der überwiegend aus importiertem Milchpulver hergestellt wird.