Die Milchanlieferung in Deutschland folgte im August dem saisonal abnehmenden Trend. Das Erzeugungsniveau bewegte sich dabei über der deutlich eingebrochenen Vorjahreslinie (Ausbruch Blauzungenkrankheit) und konnte auch die Anlieferung aus 2023 übertreffen. Zum Monatswechsel wurde der Rückgang zwischenzeitlich unterbrochen, sodass Ende August die Wochenanlieferung zulegte und gut 3,5 % über der Vorjahreslinie lag. Von Januar bis Ende August wurde, aufgrund der deutlich rückläufigen Erzeugung im ersten Halbjahr, in der Summe etwa 1,1 % weniger Milch als im Vorjahreszeitraum erfasst.
Das Ende der Ferien- und Urlaubszeit in vielen Bundesländern hatte zwischenzeitlich für Nachfrageimpulse gesorgt. Die einsetzende Stabilität am Rohstoffmarkt konnte sich nicht fortsetzten, die Kurse für Rahm und Rohmilch sind in der zweiten Augusthälfte unter Druck geraten. Bedingt durch eine verbesserte Rohstoffversorgung der Molkereien war der zusätzliche Bedarf an Rahm und Rohmilch gering, es hatte sich eine ruhige Nachfrage eingestellt. Die Vermarktung von Eiweiß war zweigeteilt. Magermilchkonzentrat wurde bei einer stetigen Nachfrage und geringerem Angebot zu meist stabilen Preisen gehandelt. Magermilch hingegen mit schwächerer Kursentwicklung.
Butter: Molkereiabgabepreise schwächer, Verbraucherpreise stabil
Das Ende der Ferien- und Urlaubszeit in vielen Bundesländern hatte zwischenzeitlich für einen „Auffüllbedarf“ bei der Verbrauchernachfrage gesorgt. Anfang September hatten die Handelsumsätze mit abgepackter Butter wieder abgenommen und bewegten sich unter den gemeldeten Mengen der Vorjahreswoche. Entgegen der beginnenden Preisrally am Buttermarkt im vergangenen Jahr – Verbraucherpreise auf 2,09 je 250 g Päckchen erhöht – sind zu Beginn des Septembers die Preise im Einstiegssegment unverändert zum Vormonat (1,99 Euro/250g) geblieben. Die notierten Molkereiabgabepreise bewegen sich derzeit rund 0,50 Euro/kg unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau und wurden in dieser Woche in der Obergrenze gekürzt. Die Nachfrage nach Blockbutter zeigte sich überwiegend abwartend, schwächere Rahmkurse am Spotmarkt dürften das Kaufverhalten zunehmend beeinflussen. Die Notierungen für Blockbutter wurden erneut zurückgenommen und unterschritten die Marke von 7,00 Euro/kg. Auch am Weltmarkt (GDT-Tender) sind die Kurse zuletzt einem schwächeren Trend gefolgt.
Käse: gute Verfügbarkeit, Notierungen schwächer
Im Handel mit Schnittkäse wurde von einem für die Jahreszeit normalen Mengenabsatz berichtet. Teilweise kam es mit dem Ende der Sommerferien zu leichten Belebungen, aus dem LEH wurden die vereinbarten Mengen stetig abgerufen. Trotz saisonal abnehmender Rohstoffverfügbarkeit war die Marktsituation insgesamt gut ausgeglichen. Die Lagerbestände konnten zulegen, das dürfte auch das höhere Rohmilchaufkommen im Vergleich zum Vorjahr weiter unterstützen. Der seit Mitte August einsetzende schwächere Preistrend bei den Großhandelsabgabepreisen hielt an und wurde teilweise nochmals reduziert. Im Außenhandel insbesondere beim Verkauf in Drittländer schränkte der währungsbedingt starke Eurokurs, das Absatzpotential ein.