Markt
Quelle: VMB

Aktueller VMB-Marktkommentar

Und sie haben es wieder getan: Bereits zum fünften Mal in diesem Jahr haben die deutschen Lebensmittelhändler die Butterpreise gesenkt. Am gestrigen Dienstag preschte Aldi mit seiner Pressemeldung vor, mit Wirkung des heutigen Mittwoch den Endverbraucherpreis (EVP) für Deutsche Markenbutter, mildgesäuert und Süßrahm, um weitere 10 Cent/250 g nach unten anzupassen – auf 1,39 Euro/250 g.. Parallel dazu wurde auch der EVP für die Mischfette um 10 Cent angepasst, kosten jetzt nur noch 1,29 Euro/250 g. Der Preiskampf ging also, ungeachtet der aktuell sicherlich schwierigen Marktlage, in die nächste Runde. Mit dem Vorstoß mitten in der Woche und am Ende des Monats wollte Aldi den Wettbewerbern gegenüber seine Preisführerschaft und seinen Ruf als “Erfinder der Tiefpreise” unter Beweis stellen.

Die üblichen und bekannten Mechanismen im Lebensmittelhandel rollten an: Bereits am heutigen frühen Morgen hat wie immer als zweiter Akteur der Fürther Lebensmittelhändler Norma bei exakt der gleichen Produktgruppe die exakt gleichen Preise neu festgelegt. Und dann kam noch die Schwarz-Gruppe mit Aldi.-Hauptkonkurrent Lidl ins Spiel. Dieser senkte nicht nur die Produktpalette wie zuvor bereits Aldi und Norma, sondern legte noch einen drauf: Neben der Milbona Weidebutter und nur regional verfügbaren Artikeln wie “Ein gutes Stück Bayern” wurde auch die am Markt knappe Milbona Bioland Butter um 10 Cent auf 2,69 Euro/250 g und auch die vegane Eigenmarke “Vemondo” um 10 Cent abgesenkt, kostet jetzt ebenfalls 1,39 Euro/250 g. Einmal mehr ein Beweis dafür, dass eben nicht nur Marktaspekte bei der Preisfestsetzung eine Rolle gespielt haben. Aber darum geht es seit einigen Wochen wohl gar nicht mehr, es zählt nur der Vergleich zum Wettbewerber und das eigene gute Image.

“Notwendig” und vorhersehbar war die jüngste Preissenkung bei den Butterprodukten nicht wirklich: Ungeachtet der immer noch sehr hohen Anlieferungsmengen hatten sich am Spotmarkt in den vergangenen sechs Wochen die Rahmpreise bei etwa 6 Cent/Fetteinheit stabilisiert. So haben die Endverbraucherpreise für Butter jetzt wieder ein Niveau erreicht, das letztmals im August/September 2023 bei nur 1,39 Euro/250 lag. Auffällig sind zudem Parallelen zur Preisentwicklung zwischen 2022/2023, als der EVP für die Eigenmarken zwischen Mai und Weihnachten 2022 bei 2,29 Euro/250 lag, um dann bis Herbst 2023 auf bereits erwähnte 1,39 Euro/250 g abzustürzen. Und jetzt ein ähnliches Szenario: “Historisch” hohe EVP von 2,39 Euro/250 g von Oktober bis Weihnachten 2024, die jetzt den gleichen Weg zurück genommen haben, auf aktuelle 1,39 Euro/250 g.

Verwandte Artikel

Unternehmen

Nachruf: Toni Meggle

Die Meggle Group trauert um ihren langjährigen Eigentümer Toni Meggle....
Länderbericht

Neue Marktstudie

Der Milchmarkt im Mittleren Osten...
Unternehmen

Ausweitung der Aktivitäten

Wagenaar Dairy übernimmt Mopro-Geschäft von Agri-Best...
Ein Kommentar von Hans Wortelkamp

Butterpreise – ein Lehrstück über Marktmechanismen

1,39 Euro für ein Päckchen! So günstig war Butter schon...
Länderbericht

Deutliches Wachstum prognostiziert

Der Milchmarkt der Vereinigten Arabischen Emirate...
Markt

9% Wachstum erwartet

Der weltweite Markt für pflanzliche Milchersatzprodukte...
Nach oben scrollen