Beemster fördert die Nachhaltigkeit

 

 

 

 

Die nordholländische Käserei-Genossenschaft CONO Kaasmakers entwickelt die Nachhaltigkeit auf ihren Milchhöfen auch im kommenden Jahr deutlich weiter. Kaum ist der 10. Geburtstag des Nachhaltigkeits-Management-Systems „Caring Dairy“ im Oktober 2018 begangen, setzen die Premium-Käsemacher und ihre Milchlieferanten auf neue Ziele: Ab 2019 bilden die Themen „glückliche Kühe“, „mehr Gras im Futter“ und „verbesserter Umweltschutz“ das Dach der nächsten Nachhaltigkeits-Schritte. Verpflichtend wird ab 2020 die Milcherzeugung auf den Höfen ohne Einsatz von Glyphosat. Neu ist auch die Festlegung konkret messbarer Ziele, womit die Bauern bis zu 0,75 € pro 100 kg Milch erwirtschaften können. Hierdurch beschleunigt und verstärkt man die nachhaltige Entwicklung auf den Höfen weiter. „Wir haben einvernehmlich mit unseren Bauern ab 2019 ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen, welches unsere Nachhaltigkeitsleistung aktiv vorantreibt,“ beschreibt Jan Roelofs, Managing Director Deutschland & International, die Motivation der Genossenschaft. Erst im Juli dieses Jahres hatte der bäuerliche Genossenschaftsvorstand eine GVO-freie Erzeugung, zertifiziert nach VLOG (Verband Lebensmittel ohne Gentechnik) bis 2020, verabschiedet.

 

Messbare Ziele verstärken Nachhaltigkeit

Neu ist die Zahlung einer zusätzlichen Prämie, wenn ein bestimmtes Nachhaltigkeitsziel erreicht wird, wie beispielsweise mehr Gras im Futter. Für 18 einzelne Themen wurden messbare Ziele festgelegt, wofür der Bauer jeweils 0,05 € pro 100 kg Milch erhält. Durch die Staffelung sind bis zu 0,75 € pro 100 kg Milch möglich. Diese Zusatzprämie ergänzt den bestehenden Zuschlag von 2,75 € für Weidegang und Teilnahme am Caring Dairy – System. Die Erreichung dieser Ziele ist für die Bauern freiwillig und zeitlich zunächst offen. Hiermit wird der Unterschiedlichkeit der einzelnen Betriebe und ihrer Abläufe Rechnung getragen. Als Vision für alle steht 2025 im Raum. Mit dieser flexiblen Dynamik orientiert sich Beemster bereits heute an den Forderungen von Gesetzgebung, Branche und Markt, die den Weg für nachhaltige Milcherzeugung aufzeichnen. „Wir orientieren uns frühzeitig an diesen Entwicklungen,“ so Roelofs. „An vielen Stellen müssen wir bzw unsere Bauern in der Zielerreichung konkreter werden als bisher. Diese interne Verpflichtung gehen wir freiwillig ein. Echte Nachhaltigkeit gibt es nur mit Verbindlichkeit. Hierdurch entsteht für uns selbst und für unsere Partner im Markt Transparenz, wir können dank unserer Messinstrumente, wie z.B. dem Kuh-Kompass, schon jetzt viele Prozesse mittels Zahlen sichtbar machen. Das ist eine wichtige Grundlage zur Verbesserung von Nachhaltigkeit. Wir sehen uns hiermit auch weiterhin als Treiber der Branche. Viele Milchverarbeiter erfassen und kennen etliche Prozesse auf den Höfen ihrer Milchlieferanten nicht.“ Die neuen Ziele sollen bei Beemster-Cono für einen stets nachhaltigeren Milchstrom sorgen.

 

Glückliche Kühe

Unter „Caring Dairy“ arbeiten die Beemster-Bauern bereits seit 10 Jahren konsequent an der stetigen Verbesserung der Nachhaltigkeit auf ihren Höfen. Weidegang ist seit 2002 fester Bestandteil der Genossenschafts-Philosophie. Ab 2019 ist maximal möglicher Weidegang eines der 18 erreichbaren Ziele, nicht nur für Milchkühe, sondern auch für Jungvieh. Zusätzlich wird der Milchpreis für jene Beemster-Höfe um 1 Cent pro Liter gekürzt, welche ihren Tieren keinen Weidegang ermöglichen. Jan Roelofs: „Wir möchten von allen unseren Bauern Weidemilch erhalten, aus unterschiedlichen Gründen ist dies derzeit noch nicht möglich. Um Kosten für die getrennte Milchabholung langfristig zu minimieren und die Nachhaltigkeit der Transportwege zu erhöhen, sorgen wir für Anreize zum Weidegang. Auch hier sind wir auf dem Weg zu 100% innerhalb unserer Genossenschaft.“ Die Weidegang-Quote aller Beemster-Höfe liegt bei 94%. Beemster wird aus 100% Weidemilch erzeugt. Die Differenz zwischen den zusätzlichen Prämien für einen Betrieb mit oder ohne Weidegang beläuft sich dann auf 3 Cent pro kg Milch.

 

Mehr Gras im Futter & mehr Umweltschutz

Mehr Gras im Futter, ein höherer Selbstversorgungsgrad der Höfe, ein hoher Anteil an Dauer-Grasland sowie verminderter Kraftfutter-Einsatz sind erreichbare Ziele, für die es bald Prämien gibt. Auch Weidevogelschutz und Förderung der Artenvielfalt werden bald konkret gefördert. Bereits heute engagieren sich 50% der Beemster-Höfe aktiv im landwirtschaftlichen Naturschutz. Zum besseren Schutz der Umwelt wurde als Ziel u.a. der Bezug von 100% grünem Strom festgelegt, dazu niedriger Energieverbrauch und eigene Erzeugung erneuerbarer Energien. Auch ein gewisser verminderter Ausstoß von Treibhausgasen erhält eine Belohnung. Relevanten Impact für die Umwelt hat ein optimaler Mineralstoffkreislauf auf dem Hof, wobei Stickstoffnutzung und ein niedriger Ammoniakausstoß als Ziele festgelegt wurden. Als besonders hervorzuheben im Vergleich zu den anderen Milchverarbeitern ist die Prämie für Nutzung von wenig Pflanzenschutzmitteln, welche bei Beemster bereits niedrig ist und die dann aktiv mit einer Prämie unterstützt wird.