Dass das EU-Mengenreduktionsprogramm tatsächlich die Marktlage verbessert hat, wie es das European Milk Board letzte Woche behauptet hat, wird vom Milchindustrie-Verband und vom Bauernverband bezweifelt. Dabei stützen sich die Verbände unter anderem auf Untersuchungen des Thünen-Institus. Die Milchpreise seien bereits wieder im Steigen begriffen gewesen als das Geld an die teilnehmenden Erzeuger ausbezahlt wurde. Zudem stellt der DBV die Unabhängigkeit des Kasseler Büros für Agrar- und Regionalentwicklung in Frage, das an einer Studie beteiligt war, mit der das EMB die Wirksamkeit des EU-Programms belegt. Das Büro erstelle nämlich regelmäßige Auftragsarbeiten für EMB, Greenpeace, die Grünen und das MEG Milch Board. Die Studie habe bei der Bewertung des Programms nicht berücksichtigt, dass 20 % der Mengenverringerung in Deutschland durch das Ausscheiden von Milcherzeugern erzielt wurden und dass 25 % der Mittel ungenutzt zurück an die EU geflossen sind.
Laut MIV ist es unmöglich, mit exportstarken Drittländern wie Neuseeland Freihandelsabkommen abzuschließen und gleichzeitig mit EU-Mitteln eine Preisstabilisierung anzustreben.