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Entwicklungen, die die Branche prägen werden

 

 

 

Dr. Daniel Reithausen (links) und Sebastian Gatzer schilderten auf dem Molkereikongress 2018, worauf sich die Milchindustrie in allernächster Zukunft einstellen muss (Foto: molkerei-industrie)

Die Unternehmensberatung McKinsey hat neun Trends bzw. übergreifende Entwicklungen identifiziert, die in den kommenden Jahren die Milchwirtschaft stark beeinflussen werden. Diese wurden von Dr. Daniel Reithausen und Sebastian Gatzer auf dem von der Lebensmittel Zeitung am 20. Februar in München organisierten Molkereikongress 2018 vorgestellt.

 

Das Marktwachstum wird in Zukunft von den Schwellenländern ausgehen. Während in den entwickelten Regionen allenfalls ein Wachstum von 3% p.a. realisierbar scheint, wird der Mopro-Verbrauch in den Schwellenländern um 8% zulegen. Schon in den vergangenen zehn Jahren entfielen 75% des Wachstums auf diese Regionen.

 

Das regionale Missverhältnis zwischen Milcherzeugung und –verbrauch wird sich bis 2020 auf 100 Mio. t verdoppeln. Eine Modellrechnung von McKinsey weist darauf hin, dass dadurch die Preisvolatilität weiter angeheizt wird.

 

Es werden sich global neue „Milchpools“ bilden, zu erwähnen ist insbesondere das südliche Südamerika.

 

Der Welt-Milchhandel wird weiter wachsen, anzunehmen ist ein Plus von im Schnitt 5% p.a.

 

Die Verbraucherpräferenzen werden die Produktlandschaft verändern, speziell die „Millennials“ werden mit ihrem Konsumverhalten Einfluss nehmen.

 

Der LEH wird den Margendruck verstärken, weil er seinerseits immer besser informierten Verbrauchern gegenübersteht. Die Markenloyalität lässt generell nach, eine von McKinsey zitierte Umfrage ergab, dass zwei Drittel der Konsumenten teurere Markenartikel nicht bevorzugt und weitere 22% nicht zu teureren Artikeln wechseln wollen, nachdem die einmal eine Billigalternative probiert haben.

 

Die M&A Aktivitäten in der Branche werden zunehmen. 2017 wurde erstmals die Zahl von 100 solchen Aktionen überschritten, das Gesamtvolumen lag bei über 20 Mrd. $. Die Aufmerksamkeit der übernehmenden Unternehmen wird sich auf Schwellenländer richten, da dort auch das Marktwachstum stattfindet.

 

Die Digitalisierung wird die gesamte Wertschöpfungskette verändern, es stehen disruptive Veränderungen in den Bereichen Robotik, Analytik, IoT und digitaler Techniken als Interface zwischen Mensch und Maschine an. Bei Mopro spielt sich die weitere Entwicklung v.a. rund um Smart Precision Farming, 3D Druck, Genetic Mapping (individuell zugeschnittene Ernährung), E-Commerce und Food Tracing ab. McKinsey schätzt, dass in der Folge weltweit 200 bis 700 Mio. $ Mopro-Umsatz von existierenden auf neue Unternehmen übergehen werden.

 

Für die Milchindustrie wird „Operational Excellence“ in Zukunft ganz oben stehen müssen. Viel Potenzial ist in den Bereichen Einhaltung von Produktionspläne und von vornherein einwandfreie Produkte zu heben. Aus einem Benchmarking von 135 Molkereibetrieben entnimmt McKinsey, dass jedes zweite Werk die Auslastung nicht erreicht und 6% der Verarbeitungskosten nur für QS aufgewandt werden. Zwischen schlecht und optimal arbeitenden Werken kann es Kostenunterschiede von 20% geben. Den Beratern zufolge müssen die Unternehmen nicht allein auf die Kosten sehen, sondern auch Qualität, Agilität und Kapitalbindung in die Betrachtung einbeziehen.

 

Als Unternehmensstrategien der Zukunft zeichnen sich ab: Fokus auf globale Expansion, Wachstum über neue Geschäftsmodelle, Innovation auf Basis profunden Kundenverständnisses und effizienter Low-Cost-Hersteller.

 

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