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Der NRW-Milchmarkt 2017

Datum: 2018-01-10 09:03:00Quelle: LV Milch NRW

v.l. Dr. Rudolf Schmidt, Geschäftsführer der LV Milch NRW, Wilhelm Brüggemeier, Westfälischer Vorsitzender der LV Milch NRW, und Hans Stöcker, Rheinischer Vorsitzender der LV Milch NRW (Foto: Wortelkamp)

 

Im Jahr 2017 war die Milchbranche auf Wachstumskurs. Nach zwei wirtschaftlich schweren Jahren stiegen die Auszahlungspreise wieder. Hierbei wurde die Belebung insbesondere vom Fettmarkt getragen. Die Butterpreise waren auf einem Höhenflug, sodass es zeitweise sogar zu Engpässen kam. Währenddessen zeigte sich die Entwicklung am Eiweißmarkt eher zurückhaltend und die Interventionsbestände an Magermilchpulver aus den Vorjahren konnten kaum abgebaut werden. „Die positive Entwicklung am Milchmarkt in 2017 lässt sich durch eine extreme Entwicklung des Buttermarktes und eine rückläufige Milcherzeugung in der ersten Jahreshälfte erklären“, so Hans Stöcker, Rheinischer Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e.V. (LV Milch NRW). Angebot und Nachfrage seien in 2017 wieder besser aufeinander abgestimmt gewesen, sodass hochwertige Produkte angeboten werden konnten, von denen alle am Milchmarkt beteiligten Akteure profitierten. 

 

NRW-Milchmarkt Nach dem außergewöhnlich hohen Strukturwandel auf der Erzeugerseite im Jahr 2016 – hier mussten beinahe 10 Prozent der Milchkuhhalter in NRW ihre Höfe schließen – ist in 2017 eine leichte Abschwächung festzustellen: Laut Novemberzählung des Statistischen Landesamtes ist die Anzahl der Milchkuhhalter in NRW in diesem Jahr um 5,4 % auf 5.848 zurückgegangen. Die Anzahl der Milchkühe ist um 0,1 %  auf 417.588 leicht gestiegen. Bemerkenswert ist, dass die Gesamtzahl der Rinder im Vergleichszeitraum um 1,5 Prozent gesunken ist. Ebenso wie die Zahl der Milchkühe stieg auch die durchschnittliche Kuhzahl je Betrieb in NRW um 5,8 Prozent auf 71 Kühe – diese Entwicklung zu mehr Betrieben mit größeren Herden verläuft bereits seit Jahren und ist dem Bemühen um mehr Wirtschaftlichkeit geschuldet. Der Auszahlungspreis lag im Zeitraum Januar bis Oktober 2017 mit 34,57 Ct./kg (für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß ohne MwSt., ohne Nachzahlung) um 9,87 Ct./kg bzw. 40,0 Prozent über dem Preis des Vorjahreszeitraums. „Trotz dieses für die Milcherzeuger positiven Verlaufs war die Stimmung in der Branche nach den Krisenjahren eher zurückhaltend – zu tiefgreifende Spuren haben die Jahre 2015 und 2016 hinterlassen“, so Dr. Rudolf Schmidt, Geschäftsführer der LV Milch NRW. Dass der Fokus von Verbraucherseite auf dem Thema Nachhaltigkeit liegt, zeigt die nach wie vor stabile Entwicklung in der Biomilcherzeugung. Hier lagen die Auszahlungspreise im Zeitraum Januar bis Oktober 2017 bei durchschnittlichen 48,06 Ct./kg und haben sich damit im Vergleich zu 2016 (47,15 Ct./kg) kaum verändert. Dass hier zum Jahr 2017 hin keine große Steigerung zu verzeichnen ist, liegt darin begründet, dass das Segment in den Vorjahren von der Krise verschont geblieben ist.

 

Wieder alles im Fluss? „Das Jahr 2017 ist für die Milchwirtschaft positiv verlaufen“, so Wilhelm Brüggemeier, Westfälischer Vorsitzender der LV Milch NRW. „Ob jedoch längerfristig ‚alles im Fluss‘ ist, bleibt abzuwarten. Wir kennen die volatilen Schwankungen des Milchmarktes zur Genüge und müssen uns auch auf die Kehrseite des Marktes einstellen.“ Erste schwächere Markttendenzen zeigten sich bereits im vierten Quartal 2017 und scheinen sich auch Anfang 2018 fortzusetzen. Wichtig ist es deshalb, dass bereits jetzt für die Zukunft vorgesorgt wird – sei es durch die Absicherung von Preisen an der Warenterminbörse, durch ein klares Warnsignal der Molkereien an ihre Lieferanten zur Mengenanpassung bei einer absehbaren Sättigung des Marktes oder auch durch eine Branchenorganisation wie die Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft.

Moproweb / moproweb

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