Im zweiten Halbjahr 2016 ist die Milcherzeugung in den wichtigen Produktionsregionen um 2,6 Mio. t gesunken, wobei das Minus vor allem Ozeanien und Europa betraf. Daneben hat der Verbrauch in den US-amerikanischen und europäischen Binnenmärkten angezogen, was einen Rückgang der verfügbaren Exportmengen um 4,5 Mio. t Milchäquivalent auslöste. Daher sind die weltweiten Mopropreise im 2. HJ geradezu explodiert, das Plus lag bei über 45%, stellt die Rabobank in ihrem Mopro-Bericht zum 4. Quartal 2016 fest.

Der Verbrauchsanstieg betrifft speziell Butter und Käse, was in den Märkten eine Preisspreizung auslöst, der Markt wird von Butterfett getrieben, während Überschussmengen an Protein inkl. der EU-Interventionsbestände auf die Marktpreise drücken.

Laut Kevin Bellamy, Global Dairy Strategist bei der Rabobank, wird die Aufwärtsentwicklung der Preise weiter anhalten, da die Exportregionen nicht schnell zu zusätzlichem Rohstoff kommen werden. Die Preise werden sich aber sehr unterschiedlich entwickeln. Eine spürbare Erholung der Micherzeugung wird bis in das 2. HJ 2017 auf sich warten lassen, wenn die neue Melksaison in Ozeanien beginnt. Zudem wird China wieder mehr Mopro aufnehmen, die Rabobank schätzt den Mehrbedarf auf 20%. Ein weiter starker US-Dollar und steigende Preise für Commodities werden indes die Nachfrage in anderen wichtigen Importregionen bremsen.