Die Gesellschaft Deutscher Lebensmitteltechnologen (GDL e. V.) veranstaltete vom 20. bis 22. Oktober 2016 ihren 8. Kongress Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Ostwestfalen Lippe in Lemgo. Dieser Kongress findet in zweijährigem Rhythmus an wechselnden Orten statt und bringt Wissenschaftler, Studierende und Lehrende, aber nicht zuletzt auch Vertreter der gesamten Lebensmittelindustrie zusammen, um sich über aktuelle Aspekte der Branche auszutauschen. Die Veranstaltung mit drei Vortragsreihen, Posterpräsentationen und einer kleinen Firmenausstellung war wiederum ein Seismograph, der die Bewegungen der Branche aufnahm, sie sichtbar machte und einen weiten Blick über den Tellerrand ermöglichte. Eine hochkarätig, international besetzte Diskussionsrunde, in der die Zukunft der Lebensmitteltechnologie beleuchtet wurde, stach als besonderes Highlight heraus. Unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Horst, ZENK, Berlin, diskutierten:
Prof. Dr. Manfred Gössinger, Lehr- und Forschungszentrum Klosterneuburg, Österreich
Prof. Dr. Klaus Dieter Jany, Wadi-International-University, Wadi Al Nadara, Syrien
Dr. Ralf Greiner, Max Rubner Institute, Karlsruhe
Prof. Dr. Dietrich Knorr, Präsident der International Union of Food Science and Technology
Dr. Stefan Pecoroni, GEA Westfalia Separator Group GmbH, Oelde
Behandelt wurden in der Diskussion die wesentlichen Herausforderungen, denen sich die Lebensmitteltechnologie als wichtiger „Versorger“ von bald neun Milliarden Menschen ausgesetzt sieht. Und das in einer Welt, in der Ackerflächen schrumpfen, über 800.000 Menschen hungern und gleichzeitig in den entwickelten Ländern Adipositas grassiert. In steigendem Maße werden industriell zubereitete Lebensmittel genauso kritisch hinterfragt wie der Verzehr von Fleisch überhaupt. Bei immer mehr Verbrauchern wächst der Wunsch nach „ursprünglichen“ Lebensmitteln ohne Zusatzstoffe. Die Lebensmitteltechnologie muss ihre Kommunikation dieser Situation anpassen und noch deutlicher machen, welche wichtige Rolle sie bei der Erzeugung gesundheitlich unbedenklicher, haltbarer und bezahlbarer Lebensmittel spielt. Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat es eine derartige Vielfalt gegeben, noch nie waren Lebensmittel so sicher wie heute.
Diese Diskussion fand im Rahmen der „Feierstunde 25 Jahre GDL“ statt. Die GDL ist vor einem viertel Jahrhundert hervorgegangen aus dem Zusammenschluss der beiden Vorgängergesellschaften VLT und BDL. In diesem Rahmen wurde zum siebten Mal die Mehlitz-Medaille verliehen. Sie ist benannt nach Prof. Dr. Alfred Mehlitz, dem Gründungsvater des „Bund der Dahlemer Obst- und Gemüseverwertungstechniker”, der eigentlichen Wurzel der GDL. Der diesjährige Preisträger ist Prof. Dr. Dr. h.c. W.E.L. Spieß, der für sein Lebenswerk als Hochschullehrer, Forscher, Funktionär in nationalen sowie internationalen Gremien und für seine Bemühungen als eine Art Entwicklungshelfer in lebensmitteltechnologisch unterentwickelten Regionen der Welt ausgezeichnet wurde.
Messe
Seminare
Termine
Weiterbildung
sonstige Veranstaltung