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Erholung des Milchpreises in 2016 ist möglich

Datum: 2016-06-13 06:45:00Quelle: IFCN

Zur diesjährigen IFCN Dairy Conference kamen ca. 70 Teilnehmer aus der ganzen Welt nach Belgien …

 

Während der IFCN Dairy Conference, einem jährlichen Think Tank bestehend aus Wissenschaftlern und Analysten im Bereich Agrar- und Milchwirtschaft, der letzte Woche in Belgien stattfand, wurde der derzeit geringe Milchpreis auf den internationalen und nationalen Märkten diskutiert.

Der Marktmechanismus lässt die nationalen Milchpreise den Preisen auf dem Weltmarkt folgen. Zudem erfolgt ein Verfall des lokalen Milchmarktpreises in offenen Märkten schneller als in regulierten Märkten. „Seit mehr als 14 Monaten sieht sich die Welt einer Krise auf dem Milchmarkt gegenüber, bei der die Agrar- und Milchwirtschaft 10% und mehr unter der durchschnittlichen Gewinnmarge liegt. Dies hat seine Ursprünge unter anderem in der Milchkrise 2012 und der Boomphase des Milchpreises 2013/2014“, so die zusammenfassende Antwort von Dr. Torsten Hemme, IFCN Geschäftsführer, auf die Frage, wie die Milchkrise entstehen konnte.

Momentan überleben die Landwirte nur, indem sie ihre Geldmittel anpassen und ihre Bestände, wie z. B. Vieh und Futtermittel, absichern. Häufig werden Instandhaltungsarbeiten und Investitionen verschoben, um den Abfluss von Kapital zu vermeiden. „Landwirtschaftliche Betriebe sind kleine Unternehmen. Auch sie beginnen gerade nach Mitteln zum Risikomanagement zu suchen, um Risiken zu streuen. Und wir müssen dieser Entwicklung folgen und sie unterstützen“, sagt Anders Fagerberg, IFCN Aufsichtsratvorsitzender, während eines Konferenz-Workshops.

Die ca. 70 Milchmarktexperten des weltweit agierenden IFCN Researcher Networks aus über 40 Ländern diskutierten die Frage, wie der zukünftige Milchmarkt aussehen wird. Die IFCN Wissenschaftler kommen nach ihrer Analyse des weltweiten Milchangebots zu dem Ergebnis, dass das Angebot 2016 um 1,5% steigen wird. Dies ist um einiges niedriger als die Steigerung in 2015 (+1,8%) und 2014 (+3,2%).

Die Nachfrage nach Milch ist ebenfalls ein beeinflussender Faktor. IFCN schätzt die Nachfrage in 2015 auf 1,8 – 2%. Dieses Wachstum ist geringer als das langjährige Mittel von 2,4% pro Jahr im Zeitraum 2006 – 2015. Für das Jahr 2016 erwartet IFCN ein Nachfragewachstum für Milch von 2%.

Was bedeutet das für das Marktgleichgewicht? In den Jahren 2014 und 2015 überstieg das Milchangebot die Nachfrage und Milchreserven wurden aufgebaut. IFCN geht davon aus, dass für 2016 die Nachfrage nach Milch das Angebot von nun an jährlich übersteigen wird. Das war in den ersten fünf Monaten des Jahres nicht der Fall, wird aber für die zweite Jahreshälfte 2016 erwartet.

Und der Milchpreis? Dr. Torsten Hemme, Gründer des IFCN Dairy Researcher Networks, sagt zu den Milchpreisperspektiven: „Das hängt hauptsächlich von den Volumen der Lagerbeständen ab. Wenn diese Bestände für längere Zeit gehalten werden, kann sich der Milchpreis bis Ende 2016 deutlich erholen. Werden die Bestände schnell abgebaut, wird die Erholung des Milchpreises verzögert. Trotzdem ist eine Erhöhung des Milchpreises möglich“.

IFCN dankt Milcobel für die finanzielle Unterstützung der diesjährigen IFCN Dairy Conference.

Foto: IFCN

Moproweb / moproweb

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