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Milchwirtschaft: Preise über Warenterminmärkte absichern

Datum: 2016-02-17 10:00:00Quelle: DRV

Für die Milcherzeuger und ihre Molkereien war 2015 ein außergewöhnlich hartes Wirtschaftsjahr. Für das Wirtschaftsjahr ergibt sich in Deutschland eine leicht höhere Anlieferung von rd. 31,5 Mio. t. Das anhaltend hohe Angebot trifft unvermindert auf eine global schwache Nachfrage. Die Umsätze der genossenschaftlichen Molkereiunternehmen, die jährlich rd. 20 Mio. t Milch verarbeiten, verringerten sich um knapp 15 Prozent auf 12,6 Mrd. Euro.

Die Erzeuger- und Produktpreise bewegten sich auf sehr niedrigem Niveau. Auslöser waren weltweit hohe Anlieferungen in Kombination mit der Kaufzurückhaltung Chinas und der Erdöl exportierenden Länder. Nicht zuletzt das russische Importverbot für europäische Agrarprodukte erhöhte den Druck. Mit den sinkenden Markterlösen gaben die Auszahlungen weiter nach, wobei die Entwicklung regional sehr differenziert zu betrachten ist. Der Jahresdurchschnitt liegt bei rund 29 Cent. Das ist ein Rückgang um etwa 23 Prozent oder 8,5 ct/kg gegenüber dem Vorjahr. 2014 lag die Rekordauszahlung bei 37,58 ct/kg.

„Dieser enorme Preisverfall ist für viele Erzeuger existenzgefährdend. Die Schwankungen sind jedoch Weltmarkt induziert. Ohne Außenschutz lassen sie sich nicht unterbinden. Ein Abpuffern schwankender Milchpreise ohne staatliche Eingriffe ist nur über zusätzliche vertragliche Vereinbarungen, ergänzt durch ein Engagement an Warenterminbörsen, möglich. Hierzu ist eine umfassende Aufklärung über das komplexe Geschehen an Terminbörsen notwendig. Die Milcherzeuger müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, dass diese Preisabsicherung mit Kosten verbunden ist und nicht immer der höchste Auszahlungspreis erreicht werden kann. Vorausschauendes, risikobewusstes Handeln ist erforderlich. Deshalb hat der DRV kurzfristig gemeinsam mit dem Kieler ife Institut für Ernährungswirtschaft die Seminarreihe „Milchpreisabsicherung über Warenterminmärkte“ auf den Weg gebracht. Im Dezember 2015 wurden ehren- und hauptamtliche Entscheider geschult, wie sie das Instrument der Warenterminbörse wirksam zur Preisabsicherung einsetzen können. Weitere Seminare folgen im Frühjahr dieses Jahres“, kündigt Raiffeisen-Generalsekretär Dr. Henning Ehlers an.

 

„Wir erwarten Rückendeckung von der Politik und tatkräftige Unterstützung vom Berufsstand bei der Nutzung dieses Instrumentariums. Kritikern der Termingeschäfte müssen wir geschlossen entgegentreten. Die alte Mär, dass ein Engagement an Terminbörsen mit Spekulation gleichzusetzen ist, muss ein Ende haben“, betont der Generalsekretär.

 


Moproweb / moproweb

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