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BMI berichtet über 2014

Informierten die Presse in Landshut (von links): Aufsichtsratsvorsitzender Karl Beck, Vorstandssprecher Peter Hartmann und Vorstand Dr. Thomas Obersojer ( Foto: molkerei-industrie)

Die Bayerische Milchindustrie eG (BMI) hat im letzten Jahr den Umsatz um 4,1% auf 605 Mio. € gesteigert und damit den seit 2010 anhaltenden Trend fortgesetzt: in den letzten 5 Jahren lag das jährliche Plus bei im Schnitt 9,7%. Wie Vorstandssprecher Peter Hartmann am 22. Juni in Landshut vor der Presse erklärte, wird aktuell das Geschäft mit Asien forciert. Auf Sicht soll der Umsatz zu je einem Drittel in Deutschland, Europa und in Drittländern erwirtschaftet werden.

Der Rohstoffeingang der BMI lag im letzten Jahr bei 930,9 Mio. kg Milch und 1,993 Mrd. kg Molke (Dünnmolke). Davon entfielen auf Bioqualität 61 Mio. kg Milch und 234 Mio. kg Molke – womit die BMI weltweit der größte Verarbeiter von Biomolke war. Während es beim Molkeneingang eine n ur geringe Steigerung gab, fiel diese bei Milch mit + 9,3% deutlich größer aus. Die Rohstoffsicherung ist für die BMI gegeben: ab Jahresmitte wird die gesamte Molke der Bayernland übernommen, zudem schätzt Hartmann das Wachstum der eigenen Milchmenge für den Bayerischen Wald auf 1,5 – 2% und in Sachsen-Anhalt auf 4%. Den Milchpreis für 2014 gibt die BMI mit 38,23 Cent an (3,4% Eiweiß, 4,2% Fett). Aktuell werden 30,1 Cent ausbezahlt – Hartmann sieht einen weiteren Rückgang für die nächsten Monate vorher. Die weitere Entwicklung werde stark von den Käsepreisen abhängen, so Hartmann, der in Teilen die Erwartung von Fonterra unterstreicht, wonach ggf. für das ganz nächste Jahr mit Erlösschwäche zu rechnen sein könnte.

Fokus auf Bio

Hartmann hob speziell die Bedeutung der Biosparte der BMI hervor, die 2014 bei 13,5 Mio. kg lag und seit 2010 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 16,4% verbuchte. Aktuell ist Bio für die BMI auch der Türöffner im chinesischen Markt, dort konnte der Absatz im 1. Quartal 2015 um 21% ausgebaut werden. Alsbald will das Unternehmen auch Biokäse nachschieben, für den der Verkauf in Asien und speziell in China und Korea bereits organisiert ist. Bio bleibt für die BMI Priorität auch in Sachen Nachhaltigkeit, aktuelle Markttendenzen hin zu GMO-frei sollen zunächst nur beobachtet werden.

Fokus auf Asien

Das Geschäft mit Asien hat die BMI seit 2010 nahezu verdoppelt, es machte 2014 16,5 Mio. kg Produkt aus, wobei der Fokus stark auf Trockenprodukten lag. Im letzten Jahr führte Thailand mit 4,8 Mio. kg die (asiatische) Exportbilanz der BMI an, gefolgt von China mit 4,6 Mio. kg, Südkorea mit 1,8 Mio. kg, Japan und Indonesien mit je 1,2 Mio. kg. Der Exportanteil der BMI lag 2014 insgesamt bei 50%. Während das Inlandsgeschäft um 11,3% auf 302,6 Mio. € zulegte, sank das in der EU um 5,5% auf 256,1 Mio. €. Der Drittlandsabsatz wuchs um 21,4% auf 46,4 Mio. €.

Produktion

Produziert hat die BMI im letzten Jahr 120.036 t Trockenprodukte (+ 7,5%), 139.283 t Frischware (- 2,9%) und 63.979 t Käse (+ 1,4%). Der Umsatz mit Käse ging um 1,1% auf 223,1 Mio. € zurück, der von Frischprodukten sank um 2,9% auf 189,9 Mio. €, der mit Trockenprodukten legte um 11,5% auf 180,1 Mio. € zu. In Zukunft wird klassisches Molkenpulver bei der BMI eine untergeordnete Rolle spielen, lt. Hartmann wird der Schwerpunkt bei WPC80 und Lactose sowie demineralisierten Qualitäten und speziell auch bei Bioware liegen.

Wie BMI-Vorstand Dr. Thomas Obersojer berichtete, hat die BMI in 2014 insgesamt 975 Mitarbeiter beschäftigt, davon 60 Auszubildende. Zum Vergleich: 2010 lag die Beschäftigtenzahl noch bei 710.

Investitionen

Investiert hat die BMI im letzten Jahr 16,5 Mio. €, davon 7,5 Mio. € in den Trockenbereich (Erweiterung der Molkenentsalzung in Winzer, Membranfiltation und Dekanter für die Lactoseproduktion in Jessen), 3,3 Mio. € in die Frische (Palettierung in Würzburg, Umstellung auf 100% Separatorenquark in Zapfendorf) und 4 Mio. € in die Käseproduktion (Kühl- und Packraum in Ebermannstadt, Abwasservorbehandlung über ein Flotationsverfahren in Jessen).

Jessen

Insgesamt 73 Mio. € steckt die BMI in den Aus- und Umbau des Werks Jessen. Hier soll die Pasta filata Block-Anlage um 50% auf 12.000 Jahrestonnen erweitert werden, die bestehende Schnittkäserei (15.000 t) wird durch eine Hartkäserei mit 35.000 t ersetzt (Cheddar, Cagliata), ein Hochregallager mit 16.000 Stellplätzen und direkter Anbindung der Produktion wird erstellt. Zudem wird die Molkenverarbeitung in die bestehende Trocknung nach dem Drymix-Standard integriert und die Käsekonfektionierung in ein neues Gebäude verlagert – alles bei laufendem Betrieb. Die Produktionsaufnahme ist für das 1. Quartal 2019 geplant. Diese lt. Hartmann „Operation am offenen Herzen“ stellt, wie Aufsichtsratsvorsitzender Kurt Beck erklärte, eine große Herausforderung dar, gilt es doch Produktivität und Qualität, aber auch die Auszahlungskraft im Projektzeitraum zu erhalten. Parallel muss die zur Schließung Ende 2018 anstehende Käserei in Langenfeld bis zum letzten Tag die gewohnte Qualität liefern.

Die 3D Animation zeigt in Blau die bis Ende 2018 zu erstellenden neuen Werksteile, im Vordergrund zwei Hochkonzentratoren (von denen einer bereits arbeitet) und ganz links das HRG (Abb.: BMI)

Das Großprojekt in Jessen entstammt dem BMI-Strategiepapier von 2012/13. Die konkrete Wahl für den Ausbau des Standorts fiel, weil dort das größte Wachstum der Milchmenge zu erwarten ist, die Erfassungskosten geringer als bei anderen Standorten sind und weil v.a. die Molkenverarbeitung an den dann großen Käsereistandort gebunden werden kann. Am Ende wird die Großinvestition in Jessen nur 6 zusätzliche Arbeitsplätze erfordern.

 

 

 

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