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Deutsch-Russischer Kooperationsvertrag in der Milchwirtschaft

Datum: 2015-01-21 14:00:00Quelle: Dr. Ines Märkle-Coldewey

Im Bild: Dr. Ines Coldewey, Arkadij Ponomarev, Dr. Ludmilla Manitskaya und Udo Folgart bei der Unterzeichnung des deutsch-russischen Kooperationsvertrages am 16. Januar 2015 in Berlin

 

Udo Folgart, Präsident des Verbandes der Deutschen Milchwirtschaft – IDF-Germany und Arkadij Ponomarev, Präsident des russischen Milchwirtschaftsverbandes „Russian Dairy Union“, haben am 16. Januar anlässlich der Grünen Woche einen Kooperationsvertrag beider Nationalkomitees unterzeichnet und wollen trotz der politisch schwierigen Situation zukünftig enger zusammenarbeiten, damit die Bedingungen für stabile Wirtschaftsbeziehungen verbessert werden. 

Die russisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen sind so eng miteinander verbunden, so dass es sich lohnt, für die Wiederaufnahme des Warenaustausches zu kämpfen und Missverständnisse auszuräumen, sagte Udo Folgart.

Arkadij Ponomarev und Dr. Ludmilla Manitskaya, die Geschäftsführerin des russischen Nationalkomitees, betonten, dass die russische Milchwirtschaft sehr daran interessiert ist, im Gespräch miteinander zu bleiben, auch wenn die Probleme teilweise von Dritten verursacht wurden. Insofern wurde mit dem Vertrag die Grundlage für eine konkrete und bessere Zusammenarbeit gelegt.

Arkadij Ponomarev ist Eigentümer der drittgrößten Molkerei in Russland „Molvest“, die ihren Hauptstandort in Woronesch hat und deren Hauptlieferant die Firma Ekoniva ist. Molvest wurde 2005 gegründet und stellt Trinkmilch, Joghurt und Butter an insgesamt fünf Standorten her – davon einer in der Ukraine. Zum Unternehmen gehören 50.000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche sowie 5000 Kühe. Ponomarev ist gleichzeitig der Präsident des russischen Nationalkomitees im internationalen Milchwirtschaftsverband – IDF.

Ponomarev, der selbst DUMA-Abgeordneter ist und enge politische Kontakte pflegt, bestätigte, dass auch das russische Landwirtschaftsministerium die Inhalte des Vertrages unterstützt. Die Brücken sind gebaut, jetzt müssen beide Parteien aufeinander zugehen, so Dr. Ines Coldewey, Geschäftsführerin des deutschen Nationalkomitees – IDF-Germany.

 

Das deutsche und das russische Nationalkomitee wollen zukünftig trotz der politisch schwierigen Situation wirtschaftlich enger zusammenarbeiten. Im Rahmen ihrer Kompetenzen und der Gesetzgebung ihrer Länder wollen beide Nationalkomitees gemeinsam ihre Kräfte und ihre Aktivitäten koordinieren und abgestimmte Entscheidungen treffen, damit die Bedingungen für stabile Wirtschaftsbeziehungen verbessert werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Milch- und Milchproduktsicherheit während der Erzeugung und Verarbeitung, sowie die außenwirtschaftlichen

Beziehungen beider Länder.

 

Folgende Inhalte wurden vereinbart:

• Gemeinsame Suche nach Lösungen in Fragen der Lebensmittelsicherheit und Qualität während der Erzeugung, Lagerung und des Transportes von Produkten, sowie bei Fragen des Befolgens von Veterinäranforderungen an Milch und Milchprodukte,

• Beratungshilfen u.a. bei Fragen der veterinär-sanitären Sicherheit von Milch und Milchprodukten,

• Informationsaustausch in Vorbereitung auf die Attestierung von Milchindustrieunternehmen, die ihre Produkte in die Länder der Zollunion (Russland, Weißrussland, Kasachstan, Armenien, Kirgisistan) exportieren wollen, durch staatliche Institutionen der Zollunion

• Teilnahme an der Arbeit der Komitees, Kommissionen, Experten- und Arbeitsgruppen, die sich mit den Fragen beschäftigen, sowie an Besprechungen und anderen Veranstaltungen, die von den Parteien organisiert sind und Beteiligung an der Auswahl von zuverlässigen ausländischen Partnern, die in der Lage sind, sichere und hochqualitative Produkte für die Länder der Zollunion gemäß internationaler Regelungen anzubieten. 

Die Vereinbarung gilt zunächst für den Zeitraum von 5 Jahren und ist nichtkommerzieller Natur bzw. sieht keine finanziellen Verpflichtungen oder Zahlungen vor. Gleich im Februar 2015 sollen die Abstimmungen über die nächsten Inspektionsreisen der russischen Behördenvertreter begonnen werden. 

Moproweb / moproweb

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