Das wachsende Interesse an pflanzlicher und nachhaltiger Ernährung erreicht auch den Bereich der Babynahrung. Eltern und Pflegefachkräfte fragen sich zunehmend, ob pflanzliche Proteine eine sichere und nahrhafte Alternative zu herkömmlicher Babynahrung auf Kuh- oder Ziegenmilchbasis darstellen können. Um diese Frage zu beantworten, kam eine internationale Gruppe von 21 Experten aus Wissenschaft, klinischer Praxis und Industrie zusammen, um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu bewerten und Prioritäten für die zukünftige Forschung festzulegen. Sie haben darüber in Frontiers in Nutrition veröffentlicht.
Die Experten betonen, dass pflanzliche Babynahrung eine solide wissenschaftliche Grundlage und gründliche Sicherheitskontrollen erfordert. Sie haben vier Hauptprioritäten identifiziert:
Fokus auf vielversprechende Proteinquellen wie Erbsen, Linsen und Ackerbohnen.
Verbesserung nachhaltiger und sicherer Verarbeitungsmethoden.
Entwicklung besserer Modelle zur Vorhersage der Verdauung und des Allergenrisikos.
Durchführung weiterer klinischer Studien zur Bestätigung von Wachstum, Verträglichkeit und Sicherheit.
Pflanzliche Proteine werden oft wegen ihrer Umweltvorteile gelobt, müssen aber auch Ernährungs- und Sicherheitsstandards erfüllen. Nachhaltigkeit erfordert eine Kombination aus Umwelt- und Ernährungsaspekten. Die Nachfrage der Verbraucher nach pflanzlichen und nachhaltigen Lebensmitteln wächst, aber die Herstellung sicherer und nahrhafter Säuglingsnahrung bleibt eine wissenschaftliche Herausforderung.
In der Veröffentlichung „Plant-based proteins for infant formula: findings and recommendations from the ILSI Europe workshop” bündeln 21 internationale Fachleute ihr Fachwissen und geben Empfehlungen für die zukünftige Forschung und Produktentwicklung.
Abb.: Chr. Hansen/ Novonesis