Die Reform verpflichtet zu schriftlichen Verträgen zwischen Milcherzeugern und Molkereien und schreibt vor, dass Preisformeln künftig die Produktionskosten der Landwirte berücksichtigen müssen.
Der Milchindustrieverband (MIV) kritisiert die Entscheidung scharf. Hauptgeschäftsführer Dr. Björn Börgermann warnt vor „einem Eingriff in die Markt- und Vertragsfreiheit sowie der genossenschaftlichen Autonomie“. Die neuen Vorgaben führten nicht zu höheren Milchpreisen, sondern zu mehr Bürokratie und Kosten. Auch verbindliche Revisionsklauseln seien in einem hochvolatilen Markt realitätsfern.
Von der Regelung ausgenommen bleiben Genossenschaften, sofern ihre Lieferordnungen gleichwertige Ziele verfolgen. Weitere Änderungen betreffen eine höhere Bündelungsgrenze für Milcherzeugergemeinschaften (10 % statt 4 %) und ein Krisenreduktionsprogramm.
Deutsche Abgeordnete von EVP und RENEW übten deutliche Kritik an den Eingriffen in bestehende Lieferbeziehungen. Die Trilog-Verhandlungen zwischen Parlament, Rat und Kommission sollen bald beginnen – mit dem Ziel, bis Ende 2025 einen Kompromiss zu finden.