Die Explosion am 4. Juli im FrieslandCampina-Werk im niederländischen Borculo ist vermutlich auf eine Häufung menschlicher Fehler zurückzuführen. Das Unternehmen schließt dies aus seiner eigenen Untersuchung. Der Fehler wurde etwa zwei Stunden nach dem Entladen entdeckt, dennoch explodierte der Tank gegen 22.15 Uhr am Abend.
Sowohl der Lkw-Fahrer als auch ein Angestellter haben es versäumt, den Frachtbrief an diesem Nachmittag zu kontrollieren, heißt es in einer Pressemitteilung. Dabei wurde angeblich auch die UN-Kennzeichnung zur Identifizierung gefährlicher Stoffe nicht überprüft.
Berichten zufolge verwendete der Fahrer beim Entladen eine spezielle Kupplung und verband sie mit dem Salpetersäuretank. Daraufhin entwickelte sich im Tank Korrosion. Dies führte in Verbindung mit Gasbildung und Druckaufbau zu einer orangefarbenen Rauchwolke, die sich durch den Wind verbreitete. Etwas später kam es zu einer Explosion des Tanks. Der Deckel des Tanks stürzte auf eine nahe gelegene Wiese.
Um eine Wiederholung des Vorfalls zu verhindern, wird FrieslandCamoina ein Sechs-Augen-Prinzip einführen. Die Kontrollen beim Abladen von Chemikalien müssen künftig von drei Personen durchgeführt werden. Die Verfahren und Checklisten werden verschärft und durch zusätzliche Kontrollpunkte ergänzt. Mitarbeiter, die mit der Entgegennahme von Chemikalien befasst sind, müssen erneut eine Schulung über Sicherheit, Risikoerkennung und korrekte Verfahren absolvieren. Außerdem dürfen Armaturen nur noch von einer Sicherheitsfachkraft angebracht oder verändert werden.