Die Wageningen University & Research und das Beratungsunternehmen Connecting Agri & Food haben die Kosten einer artgerechten Tierwohl-Haltung berechnet. Die zusätzlichen jährlichen Kosten, einschließlich der Ertragsverluste, belaufen sich für die Niederlande auf 1,3 bis 2,1 Milliarden Euro pro Jahr. Im Durchschnitt würde so der Einzelhandelspreis für tierische Produkte um 6 bis 9 % steigen.
In ihrer Studie berücksichtigen die Forscher eine landesweite Verringerung des Viehbestands um 20 bis 30 % aufgrund der Stickstoff- und Klimapolitik. Darüber hinaus würde die Umsetzung der Tierschutzmaßnahmen zu weniger Tieren im Betrieb führen, solange eine Vergrößerung der Stallfläche nicht möglich ist.
Die Tierschutzmaßnahmen erfordern Investitionen, die viele ältere und kleinere Betriebe nicht mehr tätigen werden. In konventionellen Betrieben würden oft Vergrößerungen notwendig sein, um Investitionen in Tierwohl in Kombination mit Investitionen in die Nachhaltigkeit zu amortisieren, meinen die Forscher. Bei einer Erhöhung der Stallkapazität in der Milcherzeugung kann von Gesamtinvestitionen in Höhe von 2.169 € pro Platz ausgegangen werden. Die zusätzlichen Kosten (Investition plus Betrieb) belaufen sich auf 280 Euro pro Platz und Jahr.
Abb.: Lactalis Leerdammer