Andreas Maupai, Leiter Controlling bei der Molkerei Berchtesgadener Land, erklärt in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse, dass die deutlich höhere LKW-Maut, die seit Anfang Dezember gilt, das Unternehmen extrem belastet. Die auf Frischprodukte ausgelegte Molkerei muss im Gegensatz zu einer Käserei konstant große Volumina bewegen, von der Erfassung der tgl. einer Million kg Rohstoff bis hin zum Versand an die Kunden. Der Anteil der Transportkosten an den Gesamtkosten liegt in der Molkerei Berchtesgadener Land bei etwa 5,2 Prozent. Darin sind die Rohmilchanlieferung und die Produktauslieferung an den Handel, nicht aber steigende Transportkosten bei Verpackungsmaterial berücksichtigt.

Maupai macht anhand eines Beispiels deutlich, wie sich die Mauterhöhung auf die Kostenstruktur eines voll beladenen Lkw auswirkt. Bei einem Transport nach Fulda über 500 Kilometer einfach verursachen die Mautkosten einen Kilometer-Zuschlag von 15,8 Cent. Nach Fulda und zurück sind dies für 1.000 Kilometer 158 Euro, entsprechend 0,7 Cent/kg umgerechnet auf einen Liter H-Milch. Bei Flaschenmilch ist 1 Cent anzusetzen, da die Auslastung des LKW geringer ist.

Im kommenden Jahr stellt die Molkerei Berchtesgadener Land ihre Logistik in weiten Teilen auf einen neuen Logistikdienstleister um. Dieser arbeitet mit vielen Zwischenlagern und kann dadurch sicherstellen, dass die Lkw mit dem Idealgewicht beladen werden.

Foto: Molkerei Berchtesgadener Land