Als Folge steigenden Preise für einheimische Milchprodukte weichen die koreanischen Verbraucher auf billigere Alternativen aus Polen und Australien aus. Der Verbraucherpreisindex für Milch stieg im vergangenen Monat um 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie Daten des koreanischen Statistikamtes zeigen. Der Preisanstieg geht auf eine Entscheidung des koreanischen Milchausschusses vom Juli zurück, den Grundpreis für Trinkmilch um 88 Won (7 Cent) pro Liter anzuheben, was zu einer Kettenreaktion von Preiserhöhungen bei den Molkereiunternehmen führte. Im Gegensatz zu vielen anderen Produkten wird der Preis für Rohmilch jährlich zwischen den Milchbauern und der Molkereiindustrie ausgehandelt, wobei die Preise als Reaktion auf die steigenden Produktionskosten stiegen.
In großen Supermärkten liegt der Preis für weiße Milch bei fast 3.000 Won pro Liter, während importierte H-Milch aus Ländern wie Polen und Australien mit großen Molkereibetrieben für rund 2.000 Won zu haben ist. Nach Angaben der koreanischen Zollbehörde erreichte das Importvolumen ausländischer Milch im vergangenen Jahr 31.462 Tonnen, was einem Anstieg von 35,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies entspricht fast einer Verneunfachung gegenüber den 3.440 Tonnen, die 2017 eingeführt wurden.
Die bevorstehende Abschaffung der Zölle auf Milchimporte aus den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union, die im Rahmen eines Freihandelsabkommens vorgesehen ist und 2026 in Kraft treten soll, wird eine Herausforderung für im Inland erzeugte Milch darstellen. Derzeit unterliegen Milchimporte aus den USA und der EU Zöllen in Höhe von 7,2 Prozent bzw. 6,8 Prozent.
Als Reaktion darauf bringen Unternehmen wie Seoul Dairy Cooperative, Maeil Dairies und Namyang Dairy Products proaktiv neue Produkte auf den Markt, deren Schwerpunkt auf Bio-Zutaten und einem höheren Proteingehalt liegt.