Die französische Milchindustrie hat darum gebeten, von der von der Regierung gewünschten vorzeitigen Aufnahme von Handelsverhandlungen bis zum 15. Oktober 2023 befreit zu werden. Die Milchbranche versichert, dass sie derzeit die Preise nicht senken kann. Laut dem Nationalen Verband der Milchindustrie CNIEL ist die Branche zwar darauf bedacht, den Verbrauchern Produkte zu erschwinglichen Preisen anzubieten, sie ist aber auch der Ansicht, dass ein Vorziehen der Verhandlungen und eine Nivellierung nach unten ein finanzielles Risiko darstellen würde. “Es wird auf jeden Fall wie jedes Jahr Verhandlungen geben”, erklärte Lactalis E-Mail-Austausch. “Wir unterstützen den Schritt [der nationalen Gewerkschaften und Erzeugerverbände] FNSEA, FNIL und FNPL, eine Ausnahme des Milchsektors vom Gesetzesentwurf über vorgezogene Verhandlungen zu fordern.”  Die Milchbranche profitierte bislang von einer Freistellung von neuen Gesprächen. Die Regierung scheint nun aber entschlossen, ein Kräftemessen mit den Branchenriesen, allen voran Lactalis und Danone, zu beginnen.

Angesichts einer Lebensmittelinflation von über 11% hatte das Wirtschaftsministerium am 31. August angekündigt, den jährlichen Kontraktverhandlungen zwischen den 75 größten Industrieunternehmen und ihren Kunden in den großen Einzelhandelsketten zuvorkommen zu wollen. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire, will, dass bis zum 15. Oktober Preise festgeschrieben werden. Normalerweise beginnen die Verhandlungen im November und dauern bis März.

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