Der Verkauf von Kohlenstoffzertifikaten außerhalb des eigenen Sektors könnte die CO2-Ziele der Milchkette gefährden, so FrieslandCampina. Die Molkerei befürwortet einen gemeinsamen sektoralen Ansatz, um zu verhindern, dass die CO2-Reduktionen der Mitglied-Milchviehbetriebe in andere Bereiche abfließen. Wie im Ausland entstehen auch in den Niederlanden immer mehr Initiativen, um den Kohlenstoffzertifikaten von Milchviehhaltern einen Mehrwert zu verleihen. Auf diese Weise erhalten die Milchviehhalter einen Ausgleich, beispielsweise für die Bindung von zusätzlichem CO2 im Grünland durch Nichtpflügen. Auch die Reduzierung der CO2-Emissionen durch einen Futtermittelzusatz wie Bovaer kann auf diese Weise in Wert gesetzt werden.
FrieslandCampina hat keinen genauen Überblick darüber, wie viele Mitglieder bereits mit Kohlenstoffzertifikaten handeln. FrieslandCampina stellt jedoch fest, dass einige Bauern von externen Parteien angesprochen wurden, um Kohlenstoffzertifikate zu erzeugen und zu verkaufen. Diese externen Parteien können die Zertifikate nutzen, um ihre eigene Produktion nachhaltiger zu gestalten. Externe Verkäufe sind nach Ansicht von FrieslandCampina unerwünscht, da auf diese Weise eine Abkopplung von der Milch erfolgt. Die betreffende Reduktion kann dann nicht mehr auf die Reduktionsziele der Molkereikette angerechnet und nicht mehr in Milchprodukten verwertet werden.