Hohe Lagerbestände an Vollmilchpulver, die internationalen Preise und staatliche Unterstützung für die inländische Selbstversorgung wirkten sich im Jahr 2022 auf die chinesischen Milchimporte aus. Der Trend setzte sich im Jahr 2023 fort, wobei in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr geringere Einfuhren verzeichnet wurden. Die Nachfrage nach Milchprodukten ist aufgrund einer Hitzewelle im ganzen Land und einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums zurückgegangen. Es besteht ein starker Zusammenhang zwischen Chinas Wirtschaftswachstum und den Milchimporten. In der ersten Jahreshälfte (Januar–Juni) beliefen sich Chinas Gesamtimporte von Milchprodukten auf 1,39 Mio. Tonnen, was einem Rückgang von 15,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die Importe der meisten Produktkategorien gingen im Berichtszeitraum zurück, mit Ausnahme von Käse und Quark sowie Molkenprodukten, die sich dem Trend widersetzten. Die Importe von Molkenprodukten haben zugenommen, das Land konzentriert sich auf den Wiederaufbau seines Schweinebestands.
Die Importe von VMP gingen im ersten Halbjahr um 44,9 % (277.000 t) zurück. Die Importe von Milch und Rahm sowie Butter und Butteröl sanken um 24,9 % bzw. 14,3 %. Mangelnde Nachfrage seitens der Bäckereien und der Lebensmittelverarbeitung belastete die Butterimporte. Mit Ausnahme der USA haben alle großen Exportländer geringere Mengen an Milchprodukten nach China geliefert. Neuseeland ist weiterhin der größte Exporteur von Milchprodukten nach China, verzeichnete jedoch in der ersten Jahreshälfte im Jahresvergleich einen Rückgang der Exporte um 22,5 % auf 0,63 Mio. t. Die Exporte aus Australien gingen um 20 % auf 0,1 Mio. t und die aus der Europäischen Union sanken um 13,8 % auf 0,4 Mio. t. Die USA sind das einzige Land, das in diesem Zeitraum ein Wachstum von 19,2 % verzeichnete.
Im Jahr 2023 soll Chinas Milchproduktion im Vergleich zu 2022 um 4,6 % auf 41 Mio. t steigen, so die neuesten Schätzungen des USDA vom Juli. Die VMP-Produktion in China wird aufgrund des starken Wachstums der inländischen Milchproduktion voraussichtlich auf fast 1,12 Mio. t steigen. Da das Milchangebot die Nachfrage übersteigt, haben die Kommunalverwaltungen in den großen Milchproduktionsregionen Mittel zur Subventionierung der VMP-Produktion bereitgestellt.