Laut Rabobank ist der Rückgang der europäischen Milchpreise nun größtenteils vollzogen. Viele Milchverarbeiter in den wichtigsten Erzeugerländern haben die Milchpreise im April auf etwa 45 Cent oder darunter gesenkt. Für die kommenden Monate rechnet die Bank mit einer weiteren moderaten Korrektur der Auszahlungspreise. Der vorläufige durchschnittliche Milchpreis in der EU-27 für April wird auf 48,83 Cent geschätzt. Das sind 5,6 % mehr als im April 2022. Die Rabobank hat die für 2023 erwartete Milcherzeugung in den wichtigsten Exportregionen weltweit nach unten korrigiert. Dieses langsamere Wachstum wird die Preise für Basismilchprodukte in der zweiten Hälfte dieses Jahres in die Höhe treiben. Trockenheit in Südamerika und Teilen Europas könnten die Produktion im dritten Quartal dieses Jahres bestimmen.
Nach Angaben der Rabobank sind die europäischen Milchpreise im Vergleich zu anderen Exportregionen immer noch hoch. So startete Fonterra in die neue Saison mit einer Milchpreisprognose von umgerechnet rund 40,50 Cent. Auch in den Vereinigten Staaten sind die Milchpreise stark gesunken. So wird der Milchpreis für Milch der Klasse IV (für zu Butter verarbeitete Milch) in den Sommermonaten bei rund 34 Cent (bei 3,50% Fett und 2,99 % Eiweiß) liegen.
Die Rabobank geht davon aus, dass die Preise für Basismilchprodukte die Talsohle erreichen. Die Marktsignale sind unterschiedlich. Die europäischen Spotpreise für Milch haben sich verbessert, bleiben aber unter 30 Cent. Laut Rabobank zeigt dies, dass noch reichlich Angebot an Milch vorhanden ist. Dazu kommt auch ein rückläufiger Absatz im Einzelhandel.
Auch die Exporte waren im ersten Quartal 2023 uneinheitlich. So stiegen die Exporte von Magermilchpulver und Butter zweistellig, während die Zahlen für Käse, Flüssigmilch und Vollmilchpulver enttäuschend waren.
