Nachdem die Schweizer Molkerei Cremo Ende Mai den Standort Lucens vorzeitig geschlossen hat, wird bis Ende Juni auch der Standort in Lyss stillgelegt. Die regionale Biomolkerei, die erst vor vier Jahren eröffnet wurde, kam nie in die schwarzen Zahlen, die Verkaufsmengen von Joghurt, Trinkmilch und Quark unter der Marke “Jardin du Seeland” waren zu gering, so Cremo-CEO Frédéric Métrailler. Betroffen sind fünf Mitarbeiter.

Cremo verbuchte im letzten Jahr einen Verlust von 21,5 Millionen Franken. Mit 52 Einzelmaßnahmen soll in den nächsten vier Jahren ein Turnaround geschafft werden soll. Die Käse- und Butterproduktion wird modernisiert, ein neues Warenwirtschaftssystem wird eingeführt. Mit Lean Management sollen das Unternehmen effizienter werden. Insgesamt will Cremo in drei Jahren mindestens 23 Mio. Franken einsparen und im Gegenzug mehrere Dutzend Mio. Franken investieren. Métrailler rechnet damit, dass Cremo 2023 einen Break-Even erreichen wird und ab 2024 dauerhaft in die schwarzen Zahlen kommt.