Die Rabobank geht davon aus, dass die europäischen Milchpreise im April ihren Tiefpunkt erreichen werden. Danach wird eine Preiserholung erwartet. Der durchschnittliche Milchpreis in den wichtigsten Milcherzeugerländern der EU wird laut Rabobank im April auf etwa 45 Cent fallen. Damit läge der Milchpreis dann am unteren Ende der Prognose (45  bis 55 Cent), die die Analysten der Rabobank im Dezember für das gesamte Jahr 2023 abgegeben haben.

Das europäische Milchangebot wird im ersten Quartal um 1,2 % höher sein als im gleichen Zeitraum 2022, und für das zweite Quartal erwartet die Rabobank ein Wachstum von 1 %. Ein starker Anstieg der Milchanlieferung wurde bisher in Irland, den Niederlanden und Deutschland verzeichnet. Lediglich in Italien und Frankreich waren die Produktionszahlen aufgrund schlechter Witterungsbedingungen und rückläufiger Margen in den Milchviehbetrieben niedriger als erwartet. Darüber hinaus sind die Preise für Basismilchprodukte in den ersten beiden Monaten stark gesunken, und auch die Verhandlungen über Einzelhandelsverträge deuten auf Preissenkungen hin.

Die Rabobank erwartet, dass die europäischen Preise für Basismilchprodukte wie Butter und Käse die Preisuntergrenze überschritten haben. Mit einer breiteren Preiserholung rechnet sie aufgrund der großen Unsicherheiten auf der Nachfrageseite und des Beginns der neuen Saison erst ab dem zweiten Quartal.

Die europäischen Ausfuhren von flüssigen Mopro gingen um fast 24 % zurück, die Ausfuhren von Magermilchpulver stiegen jedoch um 12 %. Ein Hauptgrund für den Rückgang sind die geringeren Einfuhren aus China, die auf große Lagerbestände und ein starkes Wachstum der chinesischen Milcherzeugung zurückzuführen sind. Dennoch erwartet die Rabobank, dass China aufgrund der früher als geplanten Lockerung der Corona-Regelung ab Mitte des zweiten Quartals wieder auf den internationalen Käufermarkt zurückkehren wird.