Das niederländische Fachblatt Boerderij kommentiert heute auf seiner Website den Weggang von FrieslandCampina-Chef Hein Schumacher [frei übersetzt]:
Hein Schumacher, bisher Chef von FrieslandCampina, muss sehr kompetent sein. Sonst hätten sie ihn nicht zum neuen Spitzenmann von Unilever gekürt. Nun, ganz zufällig ist das nicht, denn Schumacher ist dort seit letztem Jahr Aufsichtsratsmitglied. Er hat das zusätzlich zu seinem Job als CEO von FrieslandCampina gemacht. Er war also bereits bei Unilever auf Probe.
Der Vorsitzende der Genossenschaft, Sybren Attema, bedauert Schumachers Weggang sehr. Man fragt sich allerdings, ob er die Ansichten der Mitglieder richtig interpretiert. Sind sie wirklich so traurig über den Weggang ihres Geschäftsführers? Unter seiner Führung geriet FrieslandCampina in eine Art Talfahrt. Analyst Bartjens bezeichnete Schumacher im Financieele Dagblad nicht als Gewinnmotor. Unter seiner Führung sank der Nettogewinn im Vergleich zu den vorangegangenen vier Jahren stärker als der Betriebsgewinn, nämlich um 40 Prozent. Und das bei einem enttäuschenden Milchpreis. Nie zuvor hatten so viele Mitglieder die Genossenschaft verlassen.
Schumacher wird mit seinem Wechsel zu Unilever sicher zufrieden sein. Die Bauern wird er wohl nicht vermissen. DFenn die Bauern und er sprachen nicht die gleiche Sprache. Offenbar nicht einmal innerhalb des Vorstands von FrieslandCampina. Das schien ein Taubenschlag zu sein- innerhalb eines Jahres drei Vorstandsvorsitzende. Sicher ist, dass Friesland seinen Milchpreis in diesem Jahr rapide um 6,5 Cent gesenkt hat. Das wird Schumacher nicht mehr schmerzen, er wird befördert. Unilever ist ein viel größeres internationales Unternehmen und bezahlt seinen CEO fürstlich. Bei FrieslandCampina verdiente er rund 1,5 Millionen Euro. Sein Grundgehalt bei Unilever wird 1,85 Millionen Euro betragen. Dazu kommen noch Boni.
Foto: FrieslandCampina
