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Stabilisierung auf hohem Niveau

Im Foto von links: LV-Geschäftsführer Dr. Rudolf Schmidt, Claus Naarmann und LV-Vorsitzender Hans Stöcker (Foto: mi)

Für das restliche laufende Jahr erwartet die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen eine Festigung der Erlöse und Milchpreise auf hohem Niveau. Dies erklärt LV-Geschäftsführer Dr. Rudolf Schmidt am 2. Juli vor der Presse in Neuenkirchen in der Privatmolkerei Naarmann, bei der die turnusmäßige Pressekonferenz der LV aus Anlass ihres 111. Unternehmensjubiläums stattfand.

Der Höhepunkt der Milcherzeugung liegt hinter der Branche, so Schmidt, die Anlieferung werde aber um 1 bis 3% über der des Vorjahres bleiben, im Einklang mit den Gegebenheiten in Gesamtdeutschland. Die Marktpreise notieren zwar unter denen in 2013, liegen aber immer noch deutlich über denen der Vorjahre. Landwirte, die an Molkereien mit Sitz in Nordrhein-Westfalen liefern, bekommen aktuell um die 39,2 Cent, während Lieferanten an andere Werke in NRW, die von Zentralen außerhalb des Bundeslandes geführt werden, um die 37,7 Cent bekommen – was in einen Landesschnitt von 38,7 Cent mündet. Für das laufende Jahr erwartet die LV Milch NRW einen Milchpreis auf vergleichbarer Höhe wie in 2013.

Export

Auch Schmidt sieht den Export als wesentlichen Faktor für das Wohl der Branche. 50% der NRW-Milch (1.095 Mrd. kg im ersten Halbjahr, + 7,1%) werden im Bundesland verbraucht, 30% gehen in die EU und 20% in Drittländer. Insgesamt macht die deutsche Milchindustrie ca. 1,3 Mrd. Umsatz allein im Drittlandsbereich (2013). Wie Schmidt feststellte, halten die Megatrends – weltweites Bevölkerungswachstum und steigende Nachfrage – an. Im Ausland werden Mopro aus Deutschland wegen ihrer Qualität sowie der Zuverlässigkeit und Lieferfähigkeit der Molkereien geschätzt. Die Unternehmen bieten auf Zielgruppen maßgeschneiderte Produkte (kosher, Halal usw.) in einer großen Vielfalt, auch individuelle Lösungen werden für Abnehmer im Ausland geboten. Während, so Schmidt, in den Exportländern unsere Produkte geschätzt werden, müsse sich die Branche hierzulande kritischen Fragen nach Nachhaltigkeit und Tierwohl stellen. Nur so werden die Molkereien und Landwirte weiter eine „Lizenz“ zum Produzieren bekommen.


D
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Einer rein regionalen Absatzstrategie erteilte Schmidt eine Absage: in NRW würden 3,2 Mrd. kg Milch erzeugt, der Verbrauch beträgt aber 5,9 Mio. t. Der Abbau der Kuhbestände um 400.000 seit 1950 bedeute auch, dass heute pro Jahr 7 Mio. m³ Gülle, 48.000 t weniger Stickstoffaustoß und 44.000 t Methan weniger anfallen – damit belegte Schmidt die Nachhaltigkeit der Milcherzeugung in NRW.


Download wichtiger Marktkennzahlen NRW 1. Halbjahr 2014 per Klick auf das obige Bild.

Naarmann

Claus Naarmann, geschäftsführender Gesellschafter der Privatmolkerei Naarmann (100 Mio. € Umsatz mit ca. 28% Exportanteil, 135 Mio. kg Milch, 120 Beschäftigte) erklärte vor der Presse die Strategie seines Unternehmens. Naarmann ist voll auf haltbare Produkte für industriele Weiterverarbeiter und Großverbraucher ausgelegt, daneben werden auch Lohnproduktionen durchgeführt. Das Sortiment umfasst H-Milch und –getränke, Desserts, Saucen, Eismix, Sahne- und Kaffeeprodukte, die in Verpackungsgrößen von 0,2 bis 1.000 l abgesetzt werden. Die hauseigene Produktentwicklung ist mit 5 Mitarbeitern überdurchschnittlich besetzt. Dies ist auch nötig, denn alle Naarmann-Produkte sollen einen für den Abnehmer definierten Zusatznutzen haben.

Aktuell werden bei Naarmann die Bereiche Foodservice und Komplettlösungen ebenso ausgebaut wie der Export nach Asien und Afrika. Hier sucht Naarmann speziell den direkten Kontakt zu Abnehmern und Distributeuren.


Claus Naarmann mit einer “Geschenkbox” mit Milchdrinks, einem maßgeschneiderten Artikel für den asiatischen Markt


Naarmann investiert weiterhin in den Standort Neuenkirchen. Im Moment wird die Betriebsfläche um eine 3.000 m² große Halle erweitert, die bis zu 3.000 Paletten in einem Satellitenlager sowie ggf. später auch weitere Produktionslinien aufnehmen wird. Mit dieser Lösung kann Naarmann das bisherige, teure externe Lagern von Produkten beenden. Vor zwei Monaten wurde eine neue Palettierzelle, geliefert von I & W, in Betrieb genommen.

Das Unternehmen, das in den letzten 6 Jahren seine Milchverarbeitung um 40 Mio. kg ausgedehnt hat, sieht für weiteres Wachstum den Rohstoff gesichert – Claus Naarmann: „Wir haben genügend Milch vor der Haustür“.

 

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