Fonterra hat in einer vorläufigen Bekanntmachung des Ergebnisses des abgelaufenen Geschäftsjahrs einen um 42% höheren Milchpreis von 8,75 NT$/kg TS angegeben. Dieser setzt sich zusammen aus 8,65 NZ$ Milchgeld und 10 NZ-Cent Verzinsung der Anteile – im vorangegangenen Jahr wurden 6,16 NZ$ ausbezahlt. Basis dafür ist ein Mehrerlös von durchschnittlich 1.200 NZ$ je Tonne Produkt quer über das Sortiment. Wegen der gestiegenen Auszahlung fällt das EBIT mit 403 Mio. NZ$ um 41% geringer aus.
Der Umsatz stieg im letzten Jahr um 21% auf 11,3 Mrd. NZ$, der Gewinn nach Steuern sank um 53% auf 217 Mio. NZ$.
In der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs ließ die Rekordnachfrage nach Milchpulver den Umsatz Fonterras um 21% steigen. Bislang legte der Rohstoffeingang der Molkerei um 4% auf 1,12 Mrd. kg TS zu. Das Unternehmen vertrocknete so viel Mich wie möglich, musste aber 25% des Rohstoffes verkäsen oder zu anderen weniger attraktiven Produkten verarbeiten. Die gestiegenen Commoditypreise verursachten in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahrs Druck auf die Margen im Konsumer- und Foodservicegeschäft. Damit stand Fonterra vor der Entscheidung, steigende Kosten sofort weiterzugeben oder die Marktposition behutsam mit Sicht auf langfristiges Wachstum auszubauen. Dementsprechend wuchs das Geschäftsvolumen in Asien um „nur“ 10%.
Wie Fonterra ausführt, entwickeln sich die Markttrends schneller als bisher angenommen. Im Moment stehen daher fünf prioritäre Bereiche oben an:
• Optimierung des weltweiten Ingredientsgeschäfts
• verstärktes Wachstum mit Produkten für die tägliche Ernährung
• Beibehaltung des Wachstumstempos fpr das Foodservice-Geschäft
• Erwirtschaften hoher Margen im Bereich der „Advanced Nutrition“
• Expansion über Neuseeland hinaus durch selective Investitionen in locale Milcherzeugung.
Um den Milchlieferanten Wachstum zu ermöglichen, wird Fonterra flexiblere Lieferkontrakte anbieten und weiterhin auf Garantiepreise für Teilliefermengen setzen
Auch im investiven Bereich will Fonterra Veränderungen. Neue Investitionen sollen es ermöglichen, Milch in jeweils relativ beste Verwertungen zu lenken und dabei das kapazitätsseitig bisherige Angewiesensein auf relativ schlechtere Verwertungen überwinden. Bis 2015 sollen bestehende kapazitäten zudem aufgestockt werden, um eine Zwischenlösung zu bekommen. Für die Vorhaben will Fonterra in den nächsten drei bis vier Jahren 400 bis 500 Mio. NZ$ aufwenden.
„Milch aus Neuseeland bleibt immer unsere oberste Priorität. Aber es ist ebenso wichtig, dass wir unsere globale Sicht bei Verarbeitung und Milchanlieferung aufrechterhalten und so zu einer Win-Win-Situation für Fonterra und unsere Anteilseigner kommen“, erklärt dazu CEO Theo Spierings.
1 NZ$ = 0,62 €