Der scheidende Geschäftsführer der Molkerei Schwarzwaldmilch, Karl Laible, hat für seinen Weggang aus Freiburg auch Auseinandersetzungen unter den Eignern der Molkerei verantwortlich gemacht. Dieses Interview ist soeben in „Badische Zeitung" erschienen. Hier einige Auszüge:

BZ: Herr Laible, was treibt Sie aus Freiburg weg?

Laible: „… Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, die Querelen unter den Eigentümern hätten bei mir keine Spuren hinterlassen. Die Auseinandersetzungen waren oft bitter und es gab auch persönliche Angriffe auf mich. Das macht die Arbeit nicht leichter. Den Ausschlag für den Wechsel hat schließlich die Anfrage der Ulmer Molkerei gegeben. Da ist es nicht hilfreich, wenn von den Eigentümern die uneingeschränkte Unterstützung fehlt."

BZ: Haben die Streitigkeiten der Eigentümer die Molkerei blockiert?

Laible: Zeitweise schon. Als im Aufsichtsrat Anhänger und Gegner des Bundesverbandes deutscher Milchviehhalter (BDM) die gleiche Zahl von Sitzen hatten, gab es bei Abstimmungen regelmäßig ein Patt – und folglich keine Entscheidung. Zudem: Eine Geschäftsführung muss sich auf den Verkauf der Produkte konzentrieren können. Das ist schwierig genug bei der scharfen Konkurrenz und der starken Stellung des Einzelhandels. Da ist es nicht hilfreich, wenn von den Eigentümern die uneingeschränkte Unterstützung fehlt.

BZ: Auf das Jahresende 2013 sind 18 Millionen Kilo Milch, die bislang bei der Molkerei angeliefert werden, gekündigt. Was bedeutet das?

Laible: Das ist letztlich eine Konsequenz der langjährigen Auseinandersetzungen um den Kurs der Molkerei. Ein Teil der Milcherzeuger, die sich mit ihren Vorstellungen nicht durchsetzen konnten, haben ihre Lieferung gekündigt, verlassen die Molkerei und werden ihre Milch anderweitig absetzen. Ich hoffe, dass das meiner Nachfolgerin oder meinem Nachfolger das Leben ein bisschen leichter macht. Denn viele Streitigkeiten haben sich dann wohl erledigt.