Olivier Isler, Geschäftsführer der Sortenorganisation Tête de Moine, stört sich an hygienischen Vorurteilen mancher Käseimportländer. Vor allem in der asiatischen Region werde Rohmilchkäse als Risikoprodukt gesehen, was im Endeffekt nur eine versteckte Form von Protektionismus sei. So liegen z.B. 100 kg Tête de Moine im südkoreanischen Zolllager, da diese Käsesorte nicht in der Liste für den Import zugelassener Produkte enthalten ist.
Die Emmentaler Sortenorganisation (ES) berichtet von ähnlichen Erfahrungen. Südkorea definierte vor einigen Jahren eine Obergrenze für Propionsäure, obwohl im Codex Alimentarius nur ein Minimalwert vorgesehen ist. Die Verhandlungen der Schweizer mit den Südkoreanern zogen sich lange hin, erst seit letztem Oktober darf Emmentaler AOC wieder in das Land eingeführt werden.
Oft, so das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), sind strittige Fragen nur über den Besuch von Inspektoren aus den Importländern zu klären – wofür Kosten von 10.000 bis 80.000 Franken je Besuch anfallen.